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Debit- und Kreditkartenbetrug – Präventionstipps der Kapo St. Gallen

Berichten zufolge nimmt der Betrug mit Debit- und Kreditkarten zu. Vor allem beim Online-Shopping sollten Nutzer auf die Sicherheit ihrer Daten achten. Auch die Kapo St. Gallen warnt mit verschiedenen Kampagnen immer wieder vor Debitkartendelikten.

Wie Sie Betrugsmaschen erkennen und sich vor Phishing-Attacken schützen, erfahren Sie im folgenden Artikel.



Beim Kredit- und Debitkartenbetrug setzen Kriminelle vorwiegend auf sogenannte Card-Not-Present-Delikte, kurz CNP-Delikte. Dabei muss die Karte nicht physisch vorliegen, vielmehr sind die Kartendaten ausreichend, um den Betrug durchzuführen.

Wie funktioniert CNP-Betrug?

Zunächst versuchen Kriminelle, in den Besitz der Kartendaten ihrer Opfer zu kommen. Dazu nutzen Sie verschiedene Weg:

  • Phishing: Die Betrüger senden gefälschte Mails oder SMS und fordern ihre Opfer auf, Daten einzugeben. Dabei erwecken Sie den Eindruck, dass die Nachricht aus einer vertrauenswürdigen Quelle stammt.
  • Datenlecks oder Hackerangriffen: Unter Umständen gelangen Kriminelle durch einen Hackerangriff in den Besitz von Kreditkartendaten.
  • Social Engineering: Kriminelle versuchen, Menschen zu manipulieren und Daten preiszugeben. In vielen Fällen sollen die Informationen während eines Telefonats entlockt werden
  • Kauf von gestohlenen Daten: Im Darknet oder auf anderen illegalen Kanälen können Cyberkriminelle gestohlene Kartendaten erwerben.
  • Pharming: Nutzer werden auf gefälschte Webseiten umgeleitet und aufgefordert, dort ihre persönlichen Daten einzugeben.
  • Scamming: Hier versuchen Betrüger ihre Opfer mit attraktiven Angeboten zu locken. Unter Vorwänden und falschen Versprechen sollen Opfer Vorkasse leisten oder ihre Kartendaten preisgeben.

Kontobewegungen sollten Sie unbedingt überwachen. (Bild: TetianaKtv – shutterstock.com)


Warum ist CNP-Betrug gefährlich?

Der Betrug ist für die Opfer sehr gefährlich, da die Delikte kaum zu verhindern sind. Opfer bemerken zunächst gar nicht, dass die Daten gestohlen wurden, da die Karte selbst nicht abhandengekommen ist. Die physische Karte wird für das Delikt nicht benötigt.

Welche Schutzmassnahmen gegen CNP-Betrug gibt es?

Unternehmen und Verbraucher können sich auf verschiedene Arten vor dem Betrug schützen:

  • Verwendung der Zwei-Faktor-Authentifizierung: Hier muss eine Transaktion durch eine weitere Sicherheitsebene genehmigt werden. Nur wenn ein zweiter Verifizierungsschritt durchgeführt wurde, wird die Aktion durchgeführt.
  • Regelmässige Prüfung der Kontobewegungen: Wichtig ist, dass Verbraucher regelmässig ihre Kontoauszüge überprüfen. Verdächtige Buchungen sollten sofort an die Bank gemeldet und geklärt werden.
  • Sichere Bezahlwege nutzen: Auf Webseiten, die nicht vertrauenswürdig erscheinen, sollten Nutzer auf keinen Fall ihre Kreditkartendaten eingeben. Wichtig ist, nur sichere und bekannte Shops zu nutzen.
  • Regelmässige Softwareupdates: Durch regelmässige Updates werden Sicherheitslücken geschlossen und Kriminelle haben keine Gelegenheit mehr, die Lücken auszunutzen.
  • Verwendung virtueller Kreditkarten: Einige Banken bieten virtuelle Kreditkarten für einmalige oder begrenzte Transaktionen an. Das Risiko wird auf diese Weise erheblich minimiert.
  • Surfen auf sicheren Seiten aufrufen: Wenn Sie im Internet unterwegs sind, achten Sie auf untypische Webadressen. Tragen Sie im Zweifel die Adresse eines Webshops direkt in die Zeile Ihres Browsers ein. Achten Sie auch auf untypische Absenderangaben, Schreibfehler oder Logos.
  • Verdächtige Mails löschen: Klicken Sie nicht auf Links in Mails unbekannter Absender und beantworten diese Nachrichten auch nicht.
  • Kontaktanfragen ignorieren: Ignorieren Sie Kontaktanfragen unbekannter Personen, Vorsicht ist vor allem bei Partnervermittlungsplattformen gefragt.

Melden Sie verdächtige Kontobewegungen der Bank. (Bild: LittlePigPower – shutterstock.com)


Was tun im Falle eines CNP-Betrugs?

Wichtig ist, nach einem Datendiebstahl schnell zu handeln:

  • Die Karte sollte unbedingt sofort gesperrt werden. Nehmen Sie dazu Kontakt mit Ihrer Bank oder dem Kartenanbieter auf.
  • Lassen Sie die Bank alle Transaktionen überprüfen und fordern eine Erstattung an.
  • Erstatten Sie Anzeige bei Ihrer Polizeidienststelle.
  • Fordern Sie eine neue Karte an. Prüfen Sie, ob es Angebote mit weiteren Sicherheitsoptionen gibt.

Wer ist von Kreditkartendelikten betroffen?

Die Kartendelikte kommen bei Personen jeden Alters und jeden Geschlechts vor. Man geht davon aus, dass es im Jahr 2023 zu Delikten mit einer Gesamtsumme von etwa 90 Millionen Franken gekommen ist. Im Schnitt erbeuten die Kriminellen bei jedem Fall zwischen 1.000 und 2.000 Franken. In Einzelfällen können aber auch deutlich höhere oder geringere Beträge erbeutet werden.

Idealerweise sollten Kreditkarteninhaber das Bezugslimit nicht zu hoch setzen und nur den Betrag wählen, den sie tatsächlich benötigen. Ist einmal eine höhere Verfügung erforderlich, kann das Limit auf für eine einmalige Transaktion erhöht werden.


Jeder kann Opfer eines Kartenbetrugs werden. (Bild: Kmpzzz – shutterstock.com)


Wer zahlt den Schaden bei CNP-Betrug?

Hier kommt es auf das Verhalten des Kartenbesitzers an: Hat der Karteninhaber seine Sorgfaltspflicht verletzt, haftete er in der Regel für den Schaden. Wie genau der Schadenersatz und die Haftung geregelt sind, ergibt sich aus den Geschäftsbedingungen der Kartenherausgeber. Hier sind auch verschiedene Pflichten des Karteninhabers aufgelistet:

  • Die Karte muss sicher aufbewahrt werden.
  • Die Kreditkarte darf nicht weitergegeben werden.
  • PIN und Passwörter müssen sicher aufbewahrt werden.
  • Zu unsichere Zahlenkombinationen sollen nicht verwendet werden.
  • Karte und PIN dürfen nicht zusammen aufbewahrt werden.
  • Kreditkartenabrechnungen sollten immer kontrolliert werden.
  • Unstimmigkeiten sind sofort zu melden.

Hat der Karteninhaber seine Sorgfaltspflicht nicht verletzt, haftet der Kartenherausgeber für den Betrugsfall

Kampagnen gegen Kreditkartenbetrug in der Schweiz

Mit einer nationalen Präventionskampagne geht die Polizei in der Schweiz proaktiv gegen Kreditkartenbetrug vor. Auf der Website www.card-security.ch können Kreditkartenbesitzer sich informieren und erfahren Wissenswertes über Vorsichtsmassnahmen und aktuelle Betrugsmaschen. Mit einem Wissenstest können Nutzerinnen und Nutzer zudem prüfen, ob Sie auf dem aktuellen Stand sind.

 

Titelbild: Me dia – shutterstock.com

Betrug / 19.06.2024 - 19:07:55