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Explosion in Nussbaumen AG: Illegales Feuerwerk in grosser Menge

Am 13. Juni kam es in einer Tiefgarage in Nussbaumen zu einer grossen Explosion und im Anschluss auch zu Bränden vor Ort.

Zwei Personen verloren bei dem Unfall ihr Leben. Die Sachschäden und Auswirkungen für die Anwohner sind gross. Aufgrund der besonderen Lage werden die ersten Erkenntnisse aus der Untersuchung der Staatsanwaltschaft Baden veröffentlicht.

Kurz vor 19:00 Uhr am Donnerstag, den 13. Juni 2024 wurden die Notfallorganisationen über eine Explosion an der Schulstrasse in Nussbaumen informiert. Die Einsatzkräfte rückten umgehend mit einem Grossaufgebot aus.

Gemäss dem bisherigen Ermittlungsstand der Kriminaltechnik und der Forensik ging die Explosion von einem Raum in der Tiefgarage aus, in welchem sich die beiden späteren Opfer zum Zeitpunkt des Unfalls aufhielten. Vor Ort hatten sie eine grosse Menge illegal aus dem Ausland eingeführtes Feuerwerk gelagert, wie es beispielsweise an öffentlichen Feuerwerken bei Grossanlässen verwendet wird. Diese Art der Pyrotechnik muss einerseits korrekt gelagert werden, zum anderen sind sowohl für den Import in die Schweiz als auch für die Handhabung eine Bewilligung und spezielle Fachkenntnisse notwendig.

Die derzeitigen Ermittlungsergebnisse zeigen auf, dass sich die verstorbenen Männer wohl intensiv für Pyrotechnik begeisterten und mutmasslich gar Selbstfabrikate herzustellen versuchten, obwohl sie dazu nicht ausgebildet waren. Am 13. Juni dürfte es nun bei diesen Versuchen zu einer ungewollten Entzündung der Stoffe gekommen sein. Im Anschluss ist von einer Kettenreaktion mit der grossen Menge von Pyrotechnik im Raum auszugehen. Bei der ungeplanten Verbrennung der Vielzahl an Feuerwerk entstand Gas, welches sich im geschlossenen Raum nicht weiter ausbreiten konnte. Der durch den Vorgang entstandene Druck entlud sich in der Folge in Richtung der Raumwände und entlang der grossflächigen Decke der Tiefgarage. Der bei der Explosion entstandene Feuerball, die Hitzeentwicklung und mutmasslich auch Reste des Feuerwerks führten beim Entweichen zu Bränden in der unmittelbaren Nähe und richteten grossen Sachschaden an. Bei den Unfall-Opfern handelt es sich um einen 43-jährigen Italiener und einen 24-jährigen Schweizer. Sie verstarben noch am Unfallort.

Im Verlaufe des Tages trat eine Person an die Einsatzkräfte und teilte mit, zu den Mietern des Hobbyraums zu gehören. Zur Sicherung der Erkenntnisse und um eine mögliche Vernichtung von Beweismitteln zu verhindern, wurde die Person vorübergehend verhaftet und erst nach Sicherung der entsprechenden Beweise von der Staatsanwaltschaft wieder entlassen. In der Untersuchung der Staatsanwaltschaft Baden wird geklärt werden müssen, inwieweit der Mann an der Verursachung der Gefährdung durch die explosiven Stoffe beteiligt war. Der 33-Jährige mit portugiesischer Staatsangehörigkeit war mit den beiden Opfern und mutmasslichen Verursacher der Explosion bekannt.

Es existieren keinerlei Hinweise auf ein Sprengstoffdelikt, terroristische Hintergründe oder ein vorsätzliches Vorgehen. Die vorläufigen Auswertungen deuten einzig auf falschen Umgang und Lagerung, vor allem aber auf ein gänzlich unbeabsichtigtes Fehlverhalten mit den gefährlichen Stoffen hin, welches in einem verhängnisvollen Unfall mündete.

Personen die auf die Explosion und ihre Folgen zurückzuführende Sachschäden bisher nicht entweder bei der Verwaltung, der Versicherung oder der Polizei gemeldet haben, werden gebeten, diese zeitnah via die E-Mail-Adresse info@kapo.ag.ch der Kantonspolizei Aargau bekannt zu geben.

 

Quelle: Kaanton Aargau / Oberstaatsanwaltschaft
Titelbild: Symbolbild © Kantonspolizei Aargau

AargauAargau / 20.06.2024 - 08:36:17