Beschäftigungsentwicklung steht auf der Kippe

SG. Der von der Fachstelle für Statistik aufbereitete Beschäftigungsbarometer weist auch für das vierte Quartal 2008 noch eine Beschäftigungszunahme gegenüber dem Vorjahr aus.

Allerdings häufen sich die Anzeichen, dass die mehrjährige Wachstumsphase bald zu Ende gehen wird.
Das seit Ende 2005 zu beobachtende Beschäftigungswachstum hielt zwar im 4. Quartal 2008 noch an, nähert sich jedoch dem Nullpunkt an. Ende 2008 lag die Zahl der Arbeitsplätze im Kanton St.Gallen um 0,6 Prozent (+1500) und bei den auf Vollzeitstellen umgerechneten Beschäftigungsverhältnissen (Vollzeitäquivalente) um 0,8 Prozent (+1600) höher als im Vorjahr.

Das Beschäftigungswachstum verlangsamte sich im Kanton St.Gallen stärker als in der Gesamtschweiz (Arbeitsplätze: +1,6 Prozent; Vollzeitäquivalente: +2,1 Prozent). Wie vor dem Hintergrund des konjunkturellen Einbruchs auf dem Weltmarkt zu erwarten war, zeigen sich die Auswirkungen in der Industrie am deutlichsten.

Eine Arbeitsmarktschwäche liegt im Kanton St.Gallen vorerst ausschliesslich bei den Männern vor, bei denen im 4. Quartal 2008 im Vorjahresvergleich bereits ein Beschäftigungsabbau erfolgte (-0,4 Prozent), während die Frauenbeschäftigung noch einen markanten Zuwachs verzeichnet (+2,9 Prozent).

Die starke Zunahme der Zahl der bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) registrierten Arbeitslosen gegenüber dem Vorjahr (+27,5 Prozent) signalisiert eine Trendwende in der Arbeitsmarktentwicklung. Spiegelbildlich zum oben erwähnten Beschäftigungsrückgang bei den Männern steigt die Zahl der Arbeitslosen bei den Männern stärker an als bei den Frauen.

Vor dem Hintergrund der dargestellten Beschäftigungslage ging der Anteil der Betriebe mit Schwierigkeiten Personal zu finden in allen Personalkategorien (mit Ausnahme der höheren Berufsausbildung) zurück, bleibt jedoch vorerst noch auf einem hohen Niveau.

Hinweise auf ein Ende des Beschäftigungswachstums in den nächsten Monaten zeigen sich bei den folgenden Kennzahlen: Der Indikator der Beschäftigungsaussichten verzeichnet einen Rückgang und befindet sich erstmals seit dem Beginn der Messung im Jahre 2004 im Abnahmesegment. Der Index der offenen Stellen brach gegenüber dem Vorjahresquartal um 34 Prozent ein.