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Gemeinsam gegen Tierseuche

Teufen. Heute ist der letzte Übungstag der interkantonalen aus 50 Personen bestehenden Tierseuchengruppe SG/AR/AI.

Auch in der Schweiz ist ein Ausbruch von Tierseuchen absolut realistisch. In den vergangenen Monaten war von vielen Meldungen betreffend Vogelgrippe oder Maul- und Klauenseuche aus benachbarten Ländern wie Deutschland, aber auch aus anderen europäischen Ländern wie England und Holland zu hören. «Die interkantonale Tierseuchengruppe soll die Möglichkeit geben, in solchen Fällen schnell und kompetent handeln zu können», so Dr. Albert Fritsche, Kantonstierarzt beider Appenzell.

Aus- und Weiterbildungskurs
Die im letzten Jahr gegründete Tierseuchengruppe absolvierte diese Woche einen dreitägigen Aus- und Weiterbildungskurs und demonstrierte heute das Gelernte den anwesenden Personen, unter denen sich auch die Regierungsräte Joe Keller von St.Gallen und Matthias Weishaupt von Appenzell Ausserrhoden befanden.

Die neuen Richtlinien in der Seuchenbekämpfung entsprechen nicht mehr den Alten. Im Gegensatz zu früher, wo die Tiere weggebracht und dann erst getötet wurden, besteht die heutige den EU- Normen entsprechende Strategie aus den Punkten: Isolieren, töten, dekontaminieren und entsorgen. Dies wird von den ausgebildeten Personen an Ort und Stelle gewährleistet.

Demonstration von mehreren Posten
Den anwesenden Gästen wurden die verschiedenen Posten der Vorgehensweise in einem Ernstfall gezeigt und erklärt. Das 30`000 Franken teure Dekontaminationszelt für Personen war eine der Hauptattraktionen. In genau 45 Sekunden ist es möglich einen Teil dieses Zeltes, das zur Vorbeugung einer weiteren Übertragung dient, aufzublasen. Es besteht aus genau drei Teilen, wobei der Mittlere die Dusche zum Desinfizieren beinhaltet.

Bei der nächsten Station handelte es sich um die Dekontamination von einem Lastwagen, wobei anschaulich gezeigt wurde, wie das Fahrzeug auf eine mit einer Platikplane bedeckte Wanne gefahren wird, um es dort später desinfizieren zu können.

In einem weiteren Schritt zeigten die Tierseuchenpioniere die Vorgehensweise der Seuchenbekämpfung in einem Stall. In diesem Fall wird zuerst eine Spachtelreinigung, danach die Grobreinigung und die Feinreinigung und zuletzt die endgültige Desinfizierung durchgeführt.

Der letzte Posten, der von den Anwesenden begutachtet werden durfte, war die Tötungsanlage von befallenem Gefieder. Der Tierseuchengruppe musste aus diesem Grund auch der Umgang mit lebenden Tieren beigebracht werden. Beim Tötungsvorgang müssen die infizierten Tiere in Behälter gegeben werden, die dann an Kohlendioxid angeschlossen werden.

Die Handhabung der Schutzbekleidung
«Die Gruppe lernte zusätzlich den Umgang mit der Schutzbekleidung», erklärt Fritsche weiter. Die Komplexität in der Handhabung der Kleidung wird alleine im Ausziehakt ersichtlich, der von der betreffenden Person exakt einzuhalten ist. Die in Schutzanzug bekleidete Person muss zuerst von einer Anderen mit Desinfektionsmittel eingesprüht werden. Danach beginnt die Prozedur mit dem Ausziehen der Schuhe, dem Entfernen der Handschuhe und zuletzt mit dem vorsichtigen Entkleiden des Anzuges.

Die 50 Angehörigen der Tierseuchengruppe kommen aus diversen Zivilschutzorganisationen der Kantone St.Gallen, Appenzell Innerrhoden und Appenzell Ausserrhoden. «Ein permanenter Pikettdienst und eine rasche Mobilisierung sind im Notfall gewährleistet», fügt Fritsche abschliessend hinzu.


Hier geht es zur Bildergalerie.

Appenzell InnerrhodenAppenzell Innerrhoden / 07.09.2007 - 14:23:00