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Communiqué: Ausmerzstrategie sinnvoll?

Feuerbrand: Pro Natura St.Gallen-Appenzell äussert sich kritisch zur Ausmerzstrategie der Behörden.

In der nachfolgenden Medienmitteilung kritisiert die Pro Natura St.Gallen-Appenzell die Massnahmen der Behörden gegen den Feuerbrand:

Neue Erkenntnisse fordern ein Umdenken in der Feuerbrandbekämpfung
In allen Kantonen der Ostschweiz wird zur Bekämpfung des Feuerbrandes eine rigorose Ausmerzstrategie verfolgt. So wurden im Kanton St. Gallen allein in diesem Jahr mehrere Tausend Hochstammobstbäume gefällt. Neue Erkenntnisse aus unserem Nachbarland Bayern stellen nun den Sinn dieser gross angelegten Vernichtungsaktion in Frage.

Pro Natura St. Gallen-Appenzell fordert daher einmal mehr, dass die Behörden im Kanton St. Gallen endlich umdenken und einen nachhaltigen Umgang mit dem Feuerbrand lernen. Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) zeigt in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität München in ihrer Informationsschrift zum Feuerbrand einen neuen Weg in der Bekämpfung dieser bakteriellen Pflanzenkrankheit auf. Beobachtungen in Streuobstanlagen haben nämlich gezeigt, dass viele ältere Apfelbäume die Fähigkeit besitzen, Feuerbrandinfektionen abzuschotten. D.h. die Blüten werden bei diesen Bäumen zwar von Feuerbrand befallen, aber es gelingt den Bakterien nicht, sich im Ast oder Stamm festzusetzen und sich im Baum zu verbreiten.

Die Bäume bilden zur Abschottung gegen den Infektionsherd gemäss histologischen Untersuchungen ein rindenartiges Abgrenzungsgewebe mit Zellen, welche phenolische Abwehrsubstanzen enthalten. Die befallenen Teile trocknen in der Folge ab. Solche Bäume sind frei von Feuerbrand und stellen somit auch keinen Infektionsherd und damit keine Gefahr für andere Bäume dar. Diese neue Erkenntnis steht im Einklang mit Beobachtungen verschiedener Ostschweizer Hochstammobstbauern.

Leider sind aber die zuständigen kantonalen Stellen nicht bereit, diese nun vom Ausland bewiesenen Tatsachen zu akzeptieren und für die alten Apfelhochstammobstbäume eine neue Strategie zu entwickeln. Sie schlagen leider seit Jahren die Forderung von Pro Natura St. Gallen-Appenzell aus, durch exakte Rückschnitt-Versuche eine regional angepasste Bekämpfungsstrategie zu entwickeln.

Appenzell InnerrhodenAppenzell Innerrhoden / 07.09.2007 - 09:30:00