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Gais rüstet sich für Zukunft

Gais. Wettbewerbsfähig zu sein wird für Gemeinden immer wichtiger - und auch Gais möchte mitmischen. So etwa mit einem neuen Logo statt des alten Gemeindewappens.

Wie andere Gemeinden muss auch Gais seine Wettbewerbsfähigkeit in Bezug auf den Standort vor allem für Familien und Klein- und Mittelbetriebe (KMU) stets überprüfen. Diese Aufgabe hat die Arbeitsgruppe Pro Gais übernommen – sie beauftragte die St.Gallerin Susanne Ackermann, Absolventin der Höheren Fachschule für Tourismus Graubünden, ihre Diplomarbeit zum Thema «Standortmarketingkonzept für die Gemeinde Gais zur Gewinnung ansiedelungswilliger Familien und KMUs» zu verfassen.

Diese Arbeit liegt nun vor und wurde noch vor den Sommerferien den Mitgliedern von Pro Gais und dem Gemeinderat vorgestellt. Sie bildet einen Baustein für die zurzeit laufende Revision der Ortsplanung.

Sicht von aussen
Permanent befasst man sich in Gais mit Entwicklungs- und Standortmarketing-Fragen. Aus der Gruppe Pro Gais wurde angeregt, das Problem einmal bewusst von der Aussensicht anzugehen. Susanne Ackermann hat sich in der Folge durch Bedarfsabklärungen und Umfragen einen Überblick über die Problematik verschafft, um so anhand aktueller Daten zu Strategien, Massnahmen und Umsetzungsanregungen zu gelangen, welche zur Gewinnung ansiedelungswilliger Familien und KMUs dienen sollen.

Standortvorteile nutzen
Eingehend wird in der Diplomarbeit eine sogenannte SWOT-Analyse (Strengths/Stärke, Weakness/Schwächen, Opportunities/Chancen, Threats/Gefahren) für die Gemeinde Gais vorgestellt. Darin werden Stärken und Schwächen der Gemeinde als Standort aufgezeigt. Unter Berücksichtigung von schon bestehenden Leitsätzen der Gemeinde werden Stärken und Schwächen sowie Chancen und Gefahren miteinander in Beziehung gesetzt. Aus der Kombination lassen sich mögliche strategische Optionen entwickeln.

In der Arbeit zeigt sich , dass man in Gais versuchen sollte, sich mit Hilfe einer von der Bevölkerungsmehrheit getragenen Vision im Standortwettbewerb der Gemeinden unverwechselbar zu positionieren. Das Dorf Gais muss für eine Idee stehen, die allgemein bekannt ist und die laufend weiterentwickelt und verankert wird.

Schliesslich werden für die beiden Zielgruppen Familien und KMUs strategischen Ziele vorgeschlagen, welche bis 2015 erreicht werden sollen. So soll sich Gais etwa als familienfreundlichste Gemeinde im Kanton positionieren, Dienstleistungen für eine familiengerechte Gemeinde unterstützen und die Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden verbessern.

Neues Logo statt altes Gemeindewappen
Ziel der Standortpolitik ist die Planung und Förderung der Standortfaktoren (Verkehr, Technologie, Bildung, Infrastruktur, Umwelt). So sollen als kurzfristige Massnahmen etwa Umzonungen stattfinden, das ländliche Dorfilg soll geschützt werden, sowie ein neues, einheitliches Erscheinungsbild mitsamt Logo und Leitbild soll erarbeitet und eingehalten werden. So ein neues Logo bleibe den Zielgruppen besser in Erinnerung als das Gemeindewappen, so die Argumente.

Als langfristige Massnahmen soll ein Ausbau der Dienstleistungen wie Schulen, Vorschulkindergarten oder Mittagstisch stattfinden. Auch soll Gais künftig die Nähe zum «Wissenszentrum» St.Gallen noch besser nutzen, so etwa durch gewinnbringenden Seminartourismus – dies erfordere jedoch das gute Mitmachen aller in Gais tätigen Hoteliers, so die Gemeinde.


Worauf es ankommt: «Weiche» und «harte» Faktoren
Als Standortfaktoren werden grundsätzlich Sachverhalte und Bedingungen verstanden, die für die Standortwahl massgebend sind. Dazu gehören «harte» Faktoren wie zum Beispiel die Verkehrsanbindung, Arbeits- und Wohnmöglichkeiten, die Steuerbelastung oder Erholungs- und Freizeitangebote. «Weiche» Faktoren sind eher subjektiv einschätzbar und oft emotional geprägt wie zum Beispiel Lebensqualität, persönliche Sicherheit oder (für Betriebe) Personalressourcen. Dazu kommt, dass Standortfaktoren laufend Veränderungen ausgesetzt sind. Waren früher zum Beispiel politische oder religiöse Faktoren im Vordergrund, ist heute die Lebensqualität in all ihren Facetten ausschlaggebend. Diese These wird denn auch durch die Antworten der von Susanne Ackermann befragten neu nach Gais zugezogenen Familien erhärtet. So wurden als Hauptgrund für den Zuzug genannt: die gute Verkehrsanbindung, die Nähe zur Stadt St.Gallen, die günstigen Grundstück- resp. Mietzinspreise, die Lebenshaltungskosten, das Wohnen auf dem Land, das gesunde Klima sowie die Sicherheit für die Familie. Ebenfalls als «noch wichtig» werden die Bildungsmöglichkeiten und die Qualität der Schulen, das Angebot an Erholungs- und Freizeitangeboten sowie die gute Infrastruktur der Gemeinde genannt.

Auch für Unternehmen haben sich in den letzten Jahren die relevanten Standortfaktoren verändert. Wurden früher vor allem gute Verkehrsanbindungen verlangt, sind heute Forderungen nach einem guten Ausbildungsstand der Bevölkerung als potenzielle Arbeitnehmer hinzugekommen. Dann wird besonders geschätzt, wenn Gründungsverfahren einer neuen Firma sowie Bauverfahren für den Firmensitz möglichst schnell und unbürokratisch abgehandelt werden können. Früher wie heute spielt natürlich die Steuerbelastung, die Menge der verfügbaren Arbeitskräfte sowie das Angebot an Bauland oder Immobilien eine grosse Rolle.

Appenzell AusserrhodenAppenzell Ausserrhoden / 04.09.2007 - 09:35:00