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Landsgemeinde wieder einführen?

AR. Die «Weltwoche» spricht aus, was viele denken: So manch einer in Ausserrhoden hätte die Landsgemeinde gerne zurück. Einschätzungen und eine Umfrage dazu.

Eine hunderte von Jahren alte Tradition, die gekappt wird, wieder einzuführen: Das ist politisch so gut wie unmöglich. Ein Artikel in der neuen Ausgabe der Wochenzeitung «Weltwoche» macht aber deutlich, dass hinter den Kulissen einige Protagonisten die Hoffnung immer noch nicht aufgegeben haben. Es brauche einfach eine politische Kraft, die sich des Themas annehme, ist eine der zitierten Personen überzeugt – danach könne es gelingen.

Situation ist verändert
Völlig von der Hand zu weisen ist diese These nicht. 1997 sagten an der Urne 11’623 Leute Ja zur Abschaffung der Landsgemeinde, 9911 waren dagegen. Das Resultat war deutlich, aber nicht überwältigend. Und bekanntermassen setzte sich das Lager der Abschaffer aus verschiedenen Interessen zusammen: Bürger, die entsetzt waren über das Kantonalbank-Debakel, frustrierte Männer, die seit der Einführung des Frauenstimmrechts nichts mehr für die Landsgemeinde übrig hatten, die SVP, die als neue politische Kraft einen Markstein setzen wollte. Alle drei Faktoren wären heute sicher viel schwächer ausgeprägt, dazu kommt, dass wohl auch ein Teil derer, die damals für die Abschaffung waren, inzwischen so etwas wie Reue verspürt. An der Urne könnte heute vieles anders aussehen.

Jugend einbeziehen
Ist eine Rückkehr der Landsgemeinde wünschenswert? Tatsache ist, dass die politischen Prozesse in Ausserrhoden auch ohne Landsgemeinde funktionieren, und die Urne bietet etwas, was die Urform der Demokratie nicht bieten konnte: Jeder kann stimmen, unabhängig von Krankheit oder Ortsabwesenheit. Und die Resultate sind bis auf die letzte Stimme exakt.

Aber eines ist auch klar: Das politische Bewusstsein ist ohne Landsgemeinde garantiert nicht gewachsen. Wer an der Innerrhoder Landsgemeinde war, erlebte den Unterschied. Unzählige junge Leute waren dort zu sehen, viele von ihnen sonntäglich herausgeputzt und sichtbar stolz, dabei sein zu dürfen. Und das in einer Zeit, wo andernorts die Schüler im Staatskundeunterricht einschlafen. Es ist gar keine Frage: In Innerrhoden ist die Politik dank der Landsgemeinde erlebbar und weckt damit mehr Interesse. Ganz zu schweigen von der Standortwerbung, die eine Landsgemeinde darstellt.

Der erste Schritt
Allerdings ist es wie eingangs erwähnt der erste Schritt, der folgen müsste, um eine Welle auszulösen. Unter den bekannten politischen Kräften in Ausserrhoden ist keine, die sich die Wiedereinführung der Landsgemeinde auf die Fahne geschrieben hat. Darin liegt allerdings auch ein Vorteil: Chancen hätte das Vorhaben ohnehin nur, wenn es überparteilich abgestützt wäre. Köpfe, keine Parteien müssten es fordern – ganz nach Ausserrhoder Tradition.

Was denken Sie? Wünschen Sie sich die Landsgemeinde zurück oder nicht, und hätte ein solches Vorhaben vor dem Volk eine Chance? Schreiben Sie jetzt an redaktion@appenzell24.ch. Wir werden die Reaktionen sammeln und veröffentlichen.


Hier geht es zum Weltwoche-Artikel.

Appenzell AusserrhodenAppenzell Ausserrhoden / 07.05.2007 - 17:07:00