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Das Januar-Programm im Palace St.Gallen

Professor für diesen Abend: Roman Häne Im Vorfeld seiner Ausstellung über Appenzeller Gärten, die ab März im Museum Herisau zu sehen sein wird, spricht der Gärtner und Landschaftsarchitekt Roman Hähne über seine Recherchen zur Bedeutung und Entwicklung von Appenzeller Nutzgärten sowie das Spannungsfeld zwischen traditioneller Gartenarchitektur und Gartensitzplatz, Grill und Thujahecken.

Samstag, 8. Januar 2011, Tür: 22 Uhr SOUL GALLEN
MIT DEN HELSINKI SOULSTEW-DJS

«Tell me, where are we going, oh, what’s the future showing?» singt Marvin Gaye 1972. Mit warmem und treibendem Soul, Funk & R’n’B starten wir sogleich in die Zukunft und brechen das neue Jahr an. Zugleich feiern wir ein Jahr Soul Gallen, genau 13 Mal haben die Herren Wempe, Novak und Sanfilippo die Plattenspieler im Palace bisher in Fahrt gebracht. Get dressed and put on your dancing shoes!

Dienstag, 11. Januar 2011, Beginn: 20.15 Uhr AUSSERRHODEN – IN NACHBARS GARTEN
APPENZELLER NUTZGÄRTEN
Appenzell Ausserrhoden – zum einen ist unser Nachbarkanton bekannt für die liberale Tradition und linke Freigeister: Die Ausschaffungsinitiative wurde in der Ostschweiz beispielsweise nicht nur von der Stadt St.Gallen abgelehnt, sondern auch von Trogen oder Rehetobel. Die kleine Ortschaft Wald verfügt sogar über ein Ausländerstimmrecht auf kommunaler Ebene. Appenzell Ausserrhoden – zum anderen macht der Kanton negative Schlagzeilen mit seiner Steuerpolitik:

Die Gewinnsteuer für Unternehmen ist mit sechs Prozent die tiefste der Schweiz, auch hohe Vermögen werden steuerlich extrem begünstigt. Die Offroader der Steuerflüchtlinge stauen sich im Riethüsli. Wohin entwickelt sich Ausserrhoden? Und was bedeutet das für St.Gallen? Im Januar unternimmt die Erfreuliche Universität ungefragt Spaziergänge in Nachbars Garten.

Freitag, 14. Januar 2011, Tür: 21 Uhr, Beginn: ab 22 Uhr NAVEL (CH)
SUPPORT: YOUCOCO (SVK)
Die Botschaft von Navel – Jari Antti, Steve Valentin, Michael Christ – an alle FreundInnen der dicken Musik ist klar: We. Are. Back. Zurück mit dem lang ersehnten zweiten Album, das da heisst «Neo Noir» und am 4. Februar in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf Nois-O-Lution Records (Berlin) erscheint. Drei Jahre nach dem europaweit gefeierten Paukenschlag-Debut «Frozen Souls», mit dem die Band aus dem wilden Laufental bei Basel zeigte, dass böser, brachial hämmernder Rock’n’Roll auch im verschlafenen Alpenland noch nicht tot ist.

Das Palace hat nach manchen umwerfenden Navel- und Jari-Antti-Sologastspielen die Ehre der Neo-Noir-Premiere, noch vor der eigentlichen Record-Release-Show in der Kaserne Basel (11.2.). «Keine Täuschungen geplant», verspricht Navels Personal Jesus Chrigel Fisch. Wir glauben ihm aufs Wort, ähm, auf die Faust. Im Vorprogramm spielt das slowakische Girl-Rock’n’Roll-Duo Youcoco. Deren Drummerin lebt teilweise in St.Gallen und hat uns beim Konzert der Warlocks im November eine CD in die Hand gedrückt: «Wir wollen spielen». So schnell kann es gehen. Fans von The Kills und PJ Harvey aufgepasst!

Samstag, 15. Januar 2011, Tür: 20 Uhr, Beginn: 21 Uhr METEOTROP
Live-Vertonung von Tagesfilmen der Säntiskamera
Schauen, hören, staunen – und am Ende beglückt und berauscht sein von einem einzigartigen Hörfilm. Oder Sehsound. Und dies auf einer Art Schöpferthron mit Kopfhörern auf dem Säntis. Die täglichen Bilder der dort installierten Webkamera flimmern als Zeitraffer-Meteo-Filme über die Leinwand, derweil bekannte Ostschweizer Musiker einen betörenden, mitunter verstörenden Soundtrack liefern.

Während das Publikum in die Sphären der tanzenden Isobaren eintaucht, die Gezeiten des Nebelmeers verfolgt und strube Wetterumwälzungen beobachtet, suchen und erfinden Norbert Möslang (Cracked everyday-electronics), Peter Lutz (Gitarren), Patrick Kessler (Kontrabass), Frank Heer (Cello) und Initiant Sven Bösiger (Trümpi, Rectronics) live hoch konzentriert und einfühlsam Töne und Geräusche, Songs und Tracks; als Solisten eines fantastischen Orchesters, das im unerhörten Zufall zu einer überirdisch spannenden Landschaftsmusik zusammenfindet. Nicht zu vergessen der Schriftsteller Peter Weber, der die Bergerfahrung als mächtigen Sprachtext einstreut und dann und wann mit dem Trümpi verstärkt. Von Gott ist übrigens auch die Rede, wenigstens von einem Bläss-Gott. Wunderbar, muss man gesehen und gehört haben.

Dienstag, 18. Januar 2011, Tür: 20 Uhr, Beginn: 21.30 Uhr CHILD ABUSE (USA)
So hart der Name, so brachial der Angriff auf die Gehörgänge als Mutanfall zum Jahresauftakt: Das avantgardistische Trio Child Abuse aus Brooklyn mit Wurzeln in San Francisco arbeitet mit ungewöhnlicher Instrumentierung (Drums, Keyboards, Bass und Vocals) an den Schnittstellen von Death Metal und Free Jazz, aber auch Klassik und Hardcore-Punk.

Die Village Voice nennt sie eine «glorios konfrontative Band» mit einem wuchtig nihilistischen Sound, «als ob Dirty Projectors von Cannibal Corpse gefressen worden wären». Oder um noch ein paar Namen in den Schredder zu werfen: Oran Canfield, Tim Dahl und Luke Calzonetti lieben Stockhausen ebenso wie Morbid Angel, aber es darf auch Stravinsky sein und Slayer, oder Vincent Price und Bootsy Collins. Auf Empfehlung von Künstler Albert Oehlen, dessen Chucky-Motiv fürs aktuelle Palace-Banner («Avantgarde mit Anstand») von Child Abuse bereits als Albumcover verwendet wurde.

Samstag, 22. Januar 2011, Tür: 20 Uhr, Beginn: 21Uhr EIN KAFF GREIFT NACH DEN STERNEN
Jörg-Fauser-Collage vom Theater am Tisch mit Gitarren
Milieu-Beobachtungen, so scharf wie die Rasierklingen, die das Koks zusammenkratzen. Kritiken, so spitz wie die Nadeln im Istanbuler Tophane-Viertel, die das Heroin in die Venen jagen. Sätze, so klar wie Tequila Blanco. Diana Dengler und Marcus Schäfer vom Theater am Tisch (und Theater St.Gallen) ackerten sich durch Jörg Fausers (1944–1987) journalistisches und literarisches Werk: Sie lesen von Abstürzen und aus seinem bekanntesten Krimi «Der Schneemann», von einem Besuch bei Charles Bukowski und aus seinen Briefen an Mami und Papi.

Und vieles mehr! Die wahnrauschenden Gitarren von Marcel Elsener und Peter Lutz (Ex-Trapsope) begleiten sie auf dem irren filmischen Trip – bis am Schluss alle im Chor den «Eckenliegerblues» singen: Die einen stehen an den Maschinen und schuften sich krumm / Die anderen schauen sich beim Befehlen nach ihren Schatten um / Mir bleibt schön vom Hals mit diesem Schmus / Ich verzieh mich in die dunklen Ecken / Und sing den Eckenliegerblues / den Eckenliegerblues. Am Anschluss wird der Dok-Film «Rohstoff» von Christoph Rüter über Jörg Fauser gezeigt!

Dienstag, 25. Januar 2011, Beginn: 20.15 Uhr AUSSERRHODEN – IN NACHBARS GARTEN
KULTURAUSGLEICH UND STEUERWETTBEWERB
Am 13. Februar stimmt Appenzell Ausserrhoden über einen Kulturlastenausgleich ab: 1,5 Millionen will der Kanton künftig an Konzert und Theater St.Gallen zahlen. Die SVP macht vehement Opposition dagegen und möchte statt der «Hochkultur» lieber die «Volkskultur» fördern. Wie wichtig ist der Kulturausgleich für St.Gallen? Was hat er zu tun mit dem Steuerdumping von Ausserrhoden? Wie steht es überhaupt um den Föderalismus? Waren wir nicht auch einmal gegen die «Hochkultur»? Eine Diskussion – die GesprächsteilnehmerInnen folgen auf der Website.

Donnerstag, 27. Januar 2011, Tür: 20 Uhr, Beginn: 21.30 Uhr HANS UNSTERN & BAND (DE)
Die Bühne sieht aus wie ein Kellerverlies: Lampen baumeln von der Decke und flackern auf. Auf Leinwänden (zwischen und hinter der Band) wechselt sich weisses Rauschen und eine wackelige Handschrift ab. Schlagwerk, Vibraphon, Kontrabass und Saxophon spielen sich leidenschaftlich durch die Kompositionen. Die Rede ist von einer Vorstellung statt vom Konzert. Sänger und Songschreiber Hans Unstern führt uns durch sein mystisches, verwunschenes, modriges Sprachmusikdickicht hinein ins ewige Zwielicht!

«Mein Leben hangelt sich an Autobahnen entlang / Automobile hasse ich mehr als alles / Werd mir einen Zebrastreifen malen / Wie sie ihrem Ziel entgegenrasen / Wie sich auf der Überholspur Penisse jagen / Mein Blick verbeugt sich mehr und mehr / Aus dem Strassengraben befühle ich die Dinge neu», heisst es an einer Stelle. Und die «Zeit» schreibt: «Ein Genre für sich: Der Berliner Radikalchansonnier Hans Unstern zeigt, dass unzeitgemäße Unverdaulichkeit in diesen Tagen eine notwendige Tugend ist.» Herausgebracht hat Hans Unstern sein aktuelles Album «Kratz dich raus» auf Ja, Paniks Label «Nein, Gelassenheit». Im Pressetext für das Album schreibt Andreas Spechtl: « Es ist diese Ungreifbarkeit, die die Aufmerksamkeit schärft, nach der jeder Ton verlangt. So gesehen ist Hans Unstern dann doch weniger Geschichtenerzähler, denn vielmehr Trickser. Und wie immer wenn sich das Erfundene neben das Erlebte drängt, verwandelt sich auch hier alles zur Show. In unserem Fall zur großen Hans Unstern Show. Willkommen.»

Freitag, 28. Januar 2011, Tür: 22 Uhr THE BEATIFIC BEAT NIGHT I
MIT DEN DJS GUSTAV UND AUGENWASSER
Vom Plakatevertragen zur eigenen Nachtbar-Reihe im Palace. Wir haben es immer geahnt und spätestens seit ihrem DJ-Auftritt nach dem Konzert der Warlocks sind wir uns sicher: Die DJs Gustav und Augenwasser sind ausgewiesene Spezialisten in der grossen Welt des Beats. Nun zum ersten Mal die ganze Nacht hindurch: psychedelische Abendunterhaltung mit Meilensteinen, Obskuritäten und ausreichend Stoff für tanzfreudige Beine.

Samstag, 29. Januar 2011, Tür: 22 Uhr RAP HISTORY: 1982
Die Rap-Musik emanzipiert sich im Jahr 1982 vom simplen Covern angesagter Disco-Instrumentals und schlägt zunehmend elektronische Töne an. Das beste Beispiel für die sich ändernde Soundästhetik im Rap ist «Planet Rock» von Afrika Bambaataa And The Soulsonic Force. «Planet Rock» kann getrost als Blaupause des Electro-Funks angesehen werden und übt einen immensen Einfluss auf kommende Stile elektronischer Tanzmusik wie House, Techno, Miami Bass oder Ghetto Tech aus.

Auch inhaltlich durchläuft der Rap eine Wandlung. Waren Raptexte bis anhin thematisch eine Ode an das Feiern, so werden nun vermehrt soziale Themen angesprochen. «The Message» von Grandmaster Flash And The Furious Five ist das populärste Beispiel dafür – eine schonungslose lyrische Abhandlung der Missstände im urbanen Lebensraum. Dank internationalen Touren erreicht Hip Hop 1982 auch Europa und den Rest der Welt – Rap, Graffiti, Breakdancing und Deejaying ist seither ein fester Bestandteil der globalen Subkulturen. Rock with us to the Planet Rock and party like it’s 1982!

Dienstag, 1. Februar 2011, Beginn: 20.15 Uhr AUSSERRHODEN – IN NACHBARS GARTEN
KANTONALBANK – DIE VERLORENE GESCHICHTE
1995 wurde die Ausserrhoder Kantonalbank wegen Fehlspekulationen an die UBS verkauft. Als politische Folgen wurde Hans-Rudolf Merz in den Ständerat gewählt und die Landsgemeinde abgeschafft. Die Akten der Kantonalbank liegen noch immer bei der UBS. Was bedeutete diese «verlorene Geschichte» für die Entwicklung des Kantons? Peter Witschi ist Staatsarchivar von Ausserrhoden, Hanspeter Spörri war Mitglied im Intiatitivkomitees zur Wiedereinführung der Landsgemeinde, Kaspar Surber hat für die WOZ die Rolle von Merz beim Kantonalbank-Verkauf recherchiert.

 

St.GallenSt.Gallen / 23.12.2010 - 07:58:47