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Erfolgreich lernen trotz weniger Verschulung

17. November 2010; Angeleitete Spiele bieten Kindergartenkindern einen mindestens so guten Grundstein für das spätere mathematische Lernen wie schulnahe Trainingsprogramme. Dies zeigt eine Untersuchung mit 324 Kindern im zweiten Kindergartenjahr, welche die Pädagogische Hochschule des Kantons St.Gallen (PHSG) durchgeführt hat.

Bevor Kinder in der Schule Lesen, Schreiben und Rechnen lernen, eignen sie sich sogenannte Vorläuferfähigkeiten an. «Der mehrfach nachgewiesene grosse Einfluss dieser Fähigkeiten in Sprache und Mathematik macht deren Förderung vor dem Schuleintritt zu einer Notwendigkeit», sagt Bernhard Hauser, Mitarbeiter am Institut für Lehr- und Lernforschung an der PHSG. Umstritten sei jedoch, ob diese mit schulnahem angeleitetem Lernen, z.B. mit Hilfe von Trainingsprogrammen, erlangt werden sollen oder ob spielnahe Förderung nicht ein ebenso wirksamer Weg ist.

324 Kinder, 8 Wochen
Zur Klärung dieser Frage untersuchte das Projektteam Bernhard Hauser, Franziska Vogt, Karin Rechsteiner und Ruth Lehner von der PHSG und Rita Stebler von der Universität Zürich zwei unterschiedliche Förderwege. Dazu wurden 35 Kindergartenklassen im zweiten Kindergartenjahr, insgesamt 324 Kinder, in drei Gruppen unterteilt.

Spiel mindestens so gut wie Lernen mit Trainingsprogrammen
Die Resultate der Tests nach acht Wochen zeigen: Die Kinder in der Gruppe mit der spielintegrierten Förderung erzielten deutlich bessere Ergebnisse als die Kontrollgruppe. Die Gruppe mit dem Trainingsprogramm erzielte leicht bessere Resultate als die Kontrollgruppe.

«Die Wirkung der spielintegrierten Förderung ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass es sich um geführtes Spiel handelte», erklärt Bernhard Hauser. «Die Kinder mussten zu den vorgegebenen Zeiten eines dieser Spiele spielen und konnten keine andere Tätigkeit wählen.» Von der spielintegrierten Förderung profitierten alle Kinder, unabhängig vom Lernstand.

Dafür spricht auch ein weiterer Punkt: «Spiele lassen sich leichter an unterschiedliche Lernniveaus anpassen», erklärt Karin Rechsteiner vom Projektteam. Das Trainingsprogramm «Mengen zählen Zahlen» zeigte hingegen Wirkung bei Kindern, die tiefe Werte beim Eingangstest hatten, nicht aber bei den anderen Kindern. «Eine spielintegrierte Förderung ist zumindest ebenso wirksam – vielleicht gar wirksamer – wie Trainingsprogramme. Es geht offenbar auch mit etwas weniger Verschulung», hält Bernhard Hauser fest.

St.GallenSt.Gallen / 18.11.2010 - 08:46:01