Anerkennungspreis und Förderungspreise 2010

Die Stadt St.Gallen verleiht jährlich einen Anerkennungspreis sowie vier Förderungspreise. Der Anerkennungspreis ist mit CHF 15'000 dotiert und wird an Personen verliehen, die sich mit ihrem kulturellen «Wirken besondere Verdienste um die Stadt und ihre Bevölkerung erworben haben».

Die Förderungspreise sind mit je CHF 7’500 dotiert und werden an Kulturschaffende als «Ansporn zur Fortsetzung und Weiterentwicklung der kulturellen Tätigkeit» ausgerichtet. Den Anerkennungspreis erhält Ursula Badrutt Schoch für ihre Verdienste in der Kunstvermittlung.

Die Förderungspreise gehen an das Künstlerduo Marcus Gossolt und Johannes M. Hedinger von Com&Com, an die Schriftstellerin Erica Engeler, an die Musikerin Ute Gareis und den Musiker Klaus-Georg Pohl sowie an die Bildende Künstlerin Martina Weber. Die Preisverleihung wird im Rahmen einer öffentlichen Feier am 3. November 2008 um 18 Uhr im Palace stattfinden.

Ursula Badrutt Schoch
Als Kulturredaktorin des St.Galler Tagblattes und als Kunstvermittlerin ist Ursula Badrutt Schoch seit Jahren eine feste Grösse im Kunstgeschehen der Stadt und der Region. Ein ganz wesentlicher Aspekt dabei sind ihre auf hohem Niveau verfassten Kunstkritiken. Sprachliche Könnerschaft, Virtuosität und Ausdruckskraft treffen sich hier mit Kunstwissen, mit Beobachtungsgabe und einem untrüglichen Gespür für Qualität.

Mit ihrer lebendigen und pointierten Schreibweise gelingt es Ursula Badrutt Schoch, ihre bedingungslose Leidenschaft für die Kunst, ihr kritisches Interesse und ihre lohnenden Entdeckungen an ihre Leserinnen und Leser weiterzugeben. Darüber hinaus leistet sie als Kunstkritikerin einen wesentlichen Beitrag an St.Gallens Vernetzung mit der internationalen Kunstwelt:

Einerseits bringt sie das internationale Kunstgeschehen in ihren Rezensionen nach St.Gallen, andererseits trägt sie durch ihre Arbeit für nationale Medien wie das Kunstbulletin St.Gallens Kunstereignisse nach aussen und macht gute Ausstellungen in den Museen, Galerien und anderen Institutionen der Stadt einem breiteren Interessentenkreis bekannt.

Künstlerduo Com & Com
1999 haben sich die beiden St.Galler Künstler Marcus Gossolt und Johannes M. Hedinger zum Künstlerduo Com & Com (Communication & Commercial) zusammengeschlossen. Ihre Ideen und Strategien haben sie seither in zahlreichen eigenwilligen Objekten, Ausstellungen, Filmen usw. umgesetzt.

Basierend auf kontextbezogenen Recherchen, aktuellen gesellschaftlichen Themen oder philosophischen Ansätzen und Fragestellungen versuchen die beiden mit ihren irritierenden und oft auch provozierenden Projekten die Trennlinie zwischen high und low, zwischen Kunst und Wirtschaft oder auch zwischen Ernst und Ironie aufzuheben. Dabei bedienen sie sich unterschiedlicher medialer Umsetzungen.

Erica Engeler
Erica Engeler, 1949 in Argentinien geboren, lebt seit 1974 in St.Gallen und publiziert seit 1985 literarische Texte. Zudem ist sie als Übersetzerin tätig und hat Alfonsina Storni, Ernesto Sabato, Roberto Alto aus dem argentinischen Spanisch ins Deutsche übertragen.

Zuletzt ist Erica Engeler mit der Erzählung «Die Überfahrt» (2004) und dem Roman «Organza». Im Schatten der Paradiesbäume an die Öffentlichkeit getreten. Ein weiterer Roman mit dem Titel Die Luft in Asunciónist ist in Vorbereitung. Erica Engelers literarische Werke zeichnen sich durch eine präzise poetische Sprache aus, die mit ihrer Sogkraft ihre Leserinnen und Leser unweigerlich gefangen nimmt.

Ute Gareis und Klaus-Georg Pohl, Kult-Bau
Die Pianistin Ute Gareis und der Pianist Klaus-Georg Pohl (beide 1961 geboren) konzertieren international als erfolgreiches Klavierduo mit Werken von Barock bis hin zur Moderne. Einen speziellen Schwerpunkt bildet ihr Engagement für Werke zeitgenössischer Komponistinnen und Komponisten. Unter dem Namen Kult-Bau stellen sie ihr Arbeitsatelier als öffentliche Veranstaltungsplattform zur Verfügung.

Damit knüpfen sie an die Idee des bürgerlichen Salons als Stätte der kulturellen Begegnung an. In diesem wunderschönen Raum mit einer einzigartig-entspannten Atmosphäre finden regelmässig Kammermusik- und Jazzkonzerte, Lesungen (Gruppe Noisma), Filmvorführugen, Diskussionsforen und viele andere Veranstaltungen statt.