Angst vor jugendlicher Power?

AR. Der appenzell24 Hauskolumnist Heri Sauer hat die Junge SVP wachgerüttelt: Sie prangern die Schläfrigkeit der Politik an und plädieren emotional für den Proporz.

In seiner Kolumne vom Mittwoch, 14. März, nahm sich appenzell24-Kolumnist Heri Sauer den Wahlen vom 11. März an. «Früher war Ausserrhoden immer für Überraschungen gut», stellte er fest und beklagt sich: «Und heute? Da einigen sich die Parteien hinter verschlossenen Türen auf ein gemeinsames Vorgehen und servieren der Bevölkerung eine Fertigsuppe».

Recht hat er, meint die Junge SVP Ausserrhoden und verweisen in ihrer aktuellen Medienmitteilungen auf Heri Sauers Kolumne. «Niemand wagt mehr etwas, wenn der Ausgang ungewiss ist», schreiben sie, die Wahlen seien zu einer Farce für das Volk geworden. «Die Politik droht einzuschlafen», warnt der SVP Nachwuchs eindringlich und meint, nur, wer genügend Kontakte habe und «Päckchen» schnüre, habe eine Chance, als Politiker etwas zu erreichen. Doch gerade als Jungpolitiker verfüge man oftmals noch nicht über ein ausgedehntes Kontaktnetzwerk – und stehe so fast auf verlorenem Posten.

Die Junge SVP plädiert darum für die Einführung des Proporz-Wahlverfahrens. Dieser Schritt sei längst überfällig, betont die JSVP, denn bereits seit bald 200 Jahren wird in anderen Kantonen das kantonale Parlament im Proporzwahlverfahren gewählt – nur Graubünden, Inner- und Ausserrhoden wählen noch im Majorzverfahren. Das muss dringend geändert werden, finden die Jungpolitiker, aber «wie es halt so üblich ist – man hat Angst vor jugendlicher Power und Wissen».

Weitere Artikel zu diesem Thema:
– Heri Sauer: «Wahl? Welche Wahl?», (14.03.2007)
– SP AR: «Oberstes Ziel: Proporz», (08.01.2007)
– Zum besseren Verständnis: «Proporz, Majorz: Alles unklar?», (05.12.2006)
– «Kampf um Proporz beginnt», (30.11.2006)