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Arbeitgeber Kanton will Vorreiterrolle einnehmen

St.Gallen. Mit einer «St.Galler Agenda zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie» will die St.Galler Regierung neue Akzente in der Personalpolitik setzen.

Der Arbeitgeber Kanton soll bei der Förderung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie eine Vorreiterrolle einnehmen, die Chancengleichheit von Frau und Mann verbessern und sich auf dem Arbeitsmarkt als moderner, attraktiver Arbeitgeber positionieren.

Anstoss zu einer vertieften Auseinandersetzung mit der Thematik gab eine im Kantonsrat eingereichte Motion, die auf Antrag der Regierung in ein Postulat umgewandelt wurde. Der Auftrag an die Regierung bestand darin, die heutige Situation in Bezug auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie in der Verwaltung aufzuzeigen und mögliche weiter gehende Massnahmen zu prüfen. Die Erarbeitung des Postulatsberichts erfolgte in enger Abstimmung mit der Erarbeitung des kürzlich präsentierten Berichts «Politik im Zeichen des demographischen Wandels».

Der Bericht «Vereinbarkeit von Beruf und Familie in der Staatsverwaltung» enthält einen Überblick über die Entwicklungstendenzen in der Schweizer Arbeitswelt. Ausgehend von punktuellen Engagements von Gleichstellungsfachstellen hat sich das Thema in den letzten Jahren weiter verbreitet, so dass es in der Privatwirtschaft wie in der öffentlichen Verwaltung breit aufgenommen wurde. Der demographischen Entwicklung entsprechend ist in den nächsten Jahren mit einem Arbeitskräftemangel zu rechnen. Will ein Arbeitgeber bei der Gewinnung neuer Arbeitskräfte konkurrenzfähig bleiben, wird es betriebswirtschaftlich überlebenswichtig sein, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie in der Personalpolitik aufzugreifen.

Die St.Galler Agenda
Diesen Herausforderungen will die Regierung mit der «St.Galler Agenda zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie» begegnen. Ausgehend von einer Situationsanalyse und einer Auslegeordnung von Handlungsmöglichkeiten wurden dreizehn konkrete Massnahmen vorgeschlagen. Alle tragen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie wesentliches bei, und ihr Kosten- Nutzen-Verhältnis ist günstig. Die Massnahmen sind auf die st.gallischen Verhältnisse abgestimmt und fügen sich gut ein in die bestehenden Strukturen und bereits eingeleiteten Verbesserungen des kantonalen Personalmanagementes.

Es ist nicht vorgesehen, die Massnahmen flächendeckend einzuführen. Vielmehr sollen die konkreten Bedürfnisse im Einzelfall erfasst und die Massnahmen darauf abgestimmt werden. Selbstverständlich werden die betrieblichen Bedürfnisse und die Leistungserfüllung gleichermassen berücksichtigt. Eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung der Fördermassnahmen kommt den Vorgesetzten zu. Ihr Mitwirken ist von zentraler Bedeutung.

Die vorgeschlagenen Massnahmen der St.Galler Agenda zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie:

1. Vereinbarkeits-Know-how in der Verwaltung aufbauen;
2. Know-how zu Vereinbarkeit von Beruf und Familie als Anforderung an die Führungskräfte festlegen;
3. Zentrale Fachstelle «Vereinbarkeit von Beruf und Familie» aufbauen und in jedem Departement eine Ansprechperson einsetzen;
4. Vereinbarkeit von Beruf und Familie bei Neueinstellungen und im Standortgespräch konsequent ansprechen;
5. Teilbarkeit von Stellen, insbesondere auch von Kaderstellen überprüfen;
6. 80-Prozent-Stellen +/- 20 Prozent als Richtwert bei Stellenausschreibungen;
7. Lebensarbeitszeit mit Zeitkonto einführen;
8. bezahlte Vaterschaftszeit erweitern;
9. bezahlten Urlaub anstelle des 13. Monatsgehalts beziehen (Lohn-Zeit-Option);
10. Telearbeit einführen;
11. Anzahl Krippenplätze erhöhen;
12. Betreuung in Ausnahmesituationen gewährleisten;
13. Begleitmassnahmen.

Der Bericht wird voraussichtliche in der Juni-Session 2009 des Kantonsrates behandelt. Er ist abrufbar im Internet unter www.ratsinfo.sg.ch (Geschäft Nr. 43.07.20).

St.GallenSt.Gallen / 03.04.2009 - 09:18:35