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«Artist sein, war pure Lebensfreude»

Walzenhausen. Rund siebzig Artisten der Stiftung Waldheim begeisterten dreihundert Besucher mit poetischen Nummern.

Nach nur vier Tagen kreativem Training unter der Leitung von Ivo Zoso vom Zirkus Eulenspiegel waren 67 Artisten der Stiftung Waldheim Fakire, Dompteure, Clowns, Orchestermitglieder, Zauberer, Herkulesse und vieles mehr. Sie begeisterten das Publikum am Freitagabend und Samstag in drei Vorstellungen mit Nummern, die beeindruckten, erstaunten und faszinierten.

Kreatives Chaos
Am Montagmorgen begann alles mit einem kreativen Chaos. Die zukünftigen Artistinnen und Artisten kamen mit Bussen aus den sechs anderen Wohnheimen der Stiftung Waldheim ins Schönenbüel, wo sie während des Tages von Madeleine Brandes, Leiterin Aus- und Weiterbildung der Stiftung Waldheim, und den 25 Lernenden der Stiftung betreut wurden. Dazu Madeleine Brandes: «Der Verlauf dieser Projektwoche war gut und ohne Zwischenfälle. Dabei wurden erstaunliche Leistungen erbracht. Die Artistinnen und Artisten waren aktiv, engagiert und sehr motiviert.» Gefragt nach der grössten Herausforderung, antwortete Brandes: «Am vergangenen Montag den Glauben nicht zu verlieren, dass etwas entsteht.»

Gemeinschaftswerk entstanden
Geschäftsleiter Dorji Tsering unterstrich das Entstehen eines Gemeinschaftswerkes und das Erleben der Bewohnerinnen und Bewohner von einer ganz anderen Seite als sonst im Heimalltag. Besondere Erlebnisse hätten die Artisten mit den Tieren gehabt. Höhepunkte seien die Aufführungen. Hier spüre er ein grosses Zusammengehörigkeitsgefühl und riesige Freude, das sei Lebensqualität. Und diese Freude offenbarte sich in jeder Sekunde der Vorstellung. Die strahlenden Augen, der liebevolle Umgang mit den Tieren oder das verschmitzte Lächeln bei einem gelungen Gag, zeugten davon.

Von Clowns bis Domteuren
Alles ist möglich, könnte man nach der Vorstellung im Schönenbüel sagen, denn Zirkusmann Ivo Zoso hatte mit viel Achtsamkeit ein wunderbares Programm zusammengestellt, dass die Talente der Menschen mit einer geistigen Behinderung in den Vordergrund stellte. Weshalb muss eine Hochseilnummer denn immer in luftiger Höhe vonstatten gehen. Im Schönenbüel brachte eine sehr poetische Variation auf dem Boden, dafür mit viel Konzentration und Herzblut vorgetragen, tosenden Applaus. «Die haben Mut» war im Publikum bei der Fakirnummer zu hören, wo mit dem Nagelbrett und Scherben sowie Feuertransport mittels Finger gearbeitet wurde. Schnurstraks kam danach die Feuerwehr angefahren und löschte das noch vorhandene Feuer. So dauerte das im Appenzellerland einzigartige Zirkusprogramm rund zwei Stunden. Es beeindruckte und faszinierte, liess aber auch die Zuschauer staunen ob der Leistungen der Artisten. Das Publikum fieberte mit und applaudierte bis zum Schluss bei jedem Höhepunkt oder klatschte im Takt, wenn das Zirkusorchester auftrat. Ein gelungenes, einzigartiges Projekt, dass Nachahmer finden sollte im Appenzellerland oder eine Wiederholung im Schönenbüel.


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Bild 2
Bild 3

Appenzell AusserrhodenAppenzell Ausserrhoden / 26.08.2007 - 17:09:00