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Dem Himmel ein Stück näher

Schwellbrunn. Der Gemeinderat lud zur Orientierung über die Ortsplanung. Im Visier hat man die Familien.

Auf Einladung des Gemeinderates haben sich am Donnerstag zahlreiche Schwellbrunner anlässlich der öffentlichen Orientierungsversammlung über die Ortsplanung der Gemeinde Schwellbrunn und über die Strategie des Gemeinderates zur räumlichen Entwicklung der Gemeinde informiert.

Dabei stellte der Gemeinderat die Ortsplanung in einem strategischen Rahmen vor, der sich auf die eigenen Stärken und die zukünftigen Bedürfnisse der Einwohnerinnen und Einwohner fokussiert. Das Projekt wird begleitet durch das Planungsbüro Strittmatter Partner AG, Herisau.

Erste Schritte
Die Gründe für die Notwendigkeit der Revision wurden eingangs durch Gemeindepräsident Ueli Nef dargelegt. Neben den nicht mehr aktuellen Planungsunterlagen führte er vor allem die Verknappung des Baulandangebots und die geänderten rechtlichen Rahmenbedingen als wichtige Aspekte für die Revision an.

Der Gemeinderat hatte zunächst nach öffentlicher Ausschreibung das Planungsbüro ausgewählt und sodann gemeinsam mit dem beauftragten Planungsbüro Strittmatter Partner AG, Herisau die Situationsanalyse, die Strategie und das Grobkonzept erarbeitet, welches an der Versammlung der Bevölkerung vorgestellt wurde.

Basierend auf der Richtplanung werden dann in weiteren Schritten die Zonenplanung und das Baureglement angepasst werden.

Ueli Nef führte nach seiner Begrüssung aus, dass die Bevölkerungszahlen der Gemeinde danach in den nächsten Jahren um 0.5 – 1% wachsen sollen. Die hervorragende Schulinfrastruktur solle weiterhin ausgelastet werden.

Gegen ein stärkeres quantitatives Bevölkerungswachstum spricht der Wunsch eines primär qualitativen Wachstums. Schwellbrunn soll seine Einzigartigkeit, die guten Strukturen als Wohn- und Freizeitgemeinde mit intaktem Vereinsleben erhalten können.

Die Entwicklungsstrategie des Gemeinderates konzentriert sich daher vor allem auf Menschen, die in einer natürlichen und unverwechselbaren Umgebung und in einem sozial intakten Umfeld leben wollen.

Der Baupräsident Reini Brändle ergänzte die Ausführungen, dahingehend, dass Schwellbrunn selber zwar nicht alle Bereiche des Freizeitangebotes anbieten kann, aber durch die räumliche Nähe zu grösseren Gemeinden und Städten, wie z.B. Herisau, St. Gallen und Gossau regionale Synergien nutzen kann.

Einzonen genügt nicht
Reini Brändle legte die strategischen Überlegungen zur Gemeindentwicklung dar. Weil eine Entwicklungsstrategie nicht nur über zusätzliche Bauzonen umgesetzt werden kann (Bauzonen gebe es in der Region genügend), gingen die Überlegungen des Gemeinderates über das blosse Einzonen hinaus.

Insbesondere müssten die Lagequalitäten künftig offensiver kommuniziert werden. Er zählte die zahlreichen Stärken von Schwellbrunn auf, zeigt aber gleichzeitig auch auf, wo Schwellbrunn nicht in der ersten Liga mithalten könne.

Bei der Ortsplanung gelte es, die Bauzonen vermehrt nach ihrer Eignung für die erwünschten Zuzügerinnen und Zuzüger auszurichten. Aus diesem Grund habe der Gemeinderat in einem ersten Schritte die Revision der Richtplanung an die Hand genommen.

Diese zeige nicht nur die langfristige Bauentwicklung der Gemeinde auf, sondern gebe auch Hinweise dazu, in welcher Qualität diese Entwicklung erfolgen solle. Damit sei die Richtplanung ein Strategieplan der über Jahre als Grundlage für bedarfsweise Anpassungen am Zonenplan dienen wird.

Erhältlichkeit und Vielfalt fördern
Eine zentrale Erkenntnis, die der Gemeinderat im Zuge der bisherigen Arbeit an der Ortsplanung gemeinsam mit dem Planungsbüro gewonnen hat, ist, dass in Zukunft auch vermehrt auf die Erhältlichkeit des Baulandes geachtet werden müsse. Die Bauentwicklung sei klar auf das Dorf zu konzentrieren.

Damit solle das Zentrum und der Detailhandel gestützt werden. Dies sind einige wichtige konzeptionelle Aussagen der Richtplanung. Ebenfalls müsse die Gemeinde vermehrt auf ein breites Angebot von verschiedenen Wohnformen achten.

Es sollen deshalb Bauzonen für Einfamilienhäuser, Eigentumswohnungen und insbesondere auch für den hochwertigen Geschosswohnungsbau geschaffen werden.

Die Richtplanung im Detail
Nach den strategischen Ausführungen zur Gemeindeentwicklung stellte Armin Meier vom Planungsbüro Strittmatter Partner AG die revidierte Richtplanung im Detail vor. Er erklärte, dass die Richtplankarte immer auch zusammen mit dem Text gelesen werden müsse, der wichtige Informationen zu den verschiedenen Planeinträgen gebe.

Dabei gehe es um die Freihaltung künftiger Entwicklungsgebiete oder die Anforderungen an künftige Erschliessungen und Bebauungen. Zu beachten sei, dass die Richtplanung wohl für die Behörde verbindlich sei, gegenüber den Eigentümern aber keine direkte Rechtswirkung entfalte.

Dafür seien namentlich der Zonenplan und das Baureglement notwendig. Die Richtplanung zeige aber auf, welche Anpassungen der Gemeinderat hier vorsehe. Die Revision des Baureglementes ist vorgesehen. Über allfällige Anpassungen am Zonenplan könnten im Moment noch keine genauen Angaben gemacht werden. Der Vortrag des Planungsbüros kann unter www.schwellbrunn.ch im Internet im Detail angeschaut werden.

Jede Strategie ist so gut, wie sie gelebt wird
Der Gemeindepräsident wies zum Schluss der Präsentation darauf hin, dass die Ziele des Gemeinderates nur erfolgreich seien, wenn sie von der Bevölkerung und den Baulandeigentümern mitgetragen würden.

Aus diesem Grund solle die Richtplanung von der Schwellbrunner Bevölkerung kritisch geprüft und Anregungen eingebracht werden. Auch wenn die kantonalen Vorgaben zu beachten seien, verbleibe ein erheblicher Spielraum für die Gemeinden, den es zum Wohle aller zu nutzen gelte.

Schliesslich hänge es vor allem von der Bevölkerung in der Gemeinde selber ab, wie positiv sie über die Gemeinde in ihrem Umfeld kommunizieren würden. Die Schwellbrunnerinnen und Schwellbrunner selber seien der wirksamste Kommunikationskanal überhaupt.

Angeregte Diskussion
Die anschliessende Diskussion war angeregt, in erster Linie meldeten sich jene zu Wort, die vor allen den Fortbestand der Qualität einer ruhigen Wohnlage hinterfragten. So wurden kritische Fragen zum Schiesslärm der 300 m Schiessanlage gestellt oder Fragen betreffend des zunehmenden Durchgangsverkehrs erörtert.

Abschliessend ist jedoch festzuhalten, dass keine grosse Opposition seitens der Bevölkerung an diesem Abende festzustellen war, sondern vielmehr der Eindruck entstand, dass die Anwesenden die Meinung der Fachleute und des Planungsbüros Strittmatter Partner AG sowie der Behörden zur weiteren Entwicklung von Schwellbrunn teilen.

Vernehmlassungsverfahren zur Revision der Richtplanung im Rahmen der Ortsplanungsrevision
Im Rahmen der Revision der Ortsplanung der Gemeinde Schwellbrunn findet vom 4. Juni bis 6. Juli 2007 das Vernehmlassungsverfahren zur Revision des Richtplanes der Gemeinde statt. Die Unterlagen und Pläne hierzu können in dieser Zeit im Foyer der der Gemeindeverwaltung Schwellbrunn eingesehen werden.

Anregungen hierzu sind schriftlich innert der Vernehmlassungsfrist an die Gemeindekanzlei, Dorf 50, 9103 Schwellbrunn zu richten. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit sich in der Kontaktstunde am 14. Juni 2007, von 18:00 Uhr bis 20:00 Uhr im Gemeindehaus nochmals persönlich über die Revision der Richtplanung zu informieren.

Weitere Auskünfte erteilt Ihnen gerne die Gemeindekanzlei Schwellbrunn, Tel. 071 353 38 00. Ausserdem sind weitere Informationen auf der Homepage der Gemeinde unter www.schwellbrunn.ch. veröffentlicht.

Appenzell AusserrhodenAppenzell Ausserrhoden / 04.06.2007 - 17:23:00