Der «Muezzin» ist enthülllt

Ebenalp. Das Appenzellerland wird nicht Opfer einer Kunstaktion mit islamischen Gebetsrufen: Der Künstler ist enttarnt.

Am Mittwoch abend waren vom St.Laurenzenturm ungewohnte Klänge zu hören: Ein Gebetsruf von einem Muezzin. Wie das «St.Galler Tagblatt» nun meldet, handelte es sich dabei um eine Aktion des Romanshorner Künstlers Johannes Gees, der damit «einen Beitrag zur Minarett-Diskussion leisten» wollte. Gees hatte Lautsprecheranlagen auf der Aussichtsplattform des Turms angebracht. Der «Rufer» war ein «echter» Gebetsrufer aus Mekka.

Der – damals noch anonyme – Künstler kündigte an, mit derselben Aktion die Ebenalp zu beschallen – Muezzin-Gebetsrufe im Appenzellerland also. Damit wird es nun wohl nichts, denn die Aktion hat nun ein abruptes Ende gefunden.

Die ganze Aktion hat der Künstler zusammen mit der Kunstagentur «Agent Provocateur» inszeniert und auf deren Webseite dokumentiert. Die Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde St.Gallen-Centrum behält sich vor, Anzeige zu erstatten. Der Kirchturm sei «zweckentfremdet» worden.

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