• Aargau
  • Appenzell Ausserrhoden
  • Appenzell Innerrhoden
  • Basel-Landschaft
  • Basel-Stadt
  • Bern
  • Freiburg
  • Genf
  • Glarus
  • Graubünden
  • Jura
  • Luzern
  • Neuenburg
  • Nidwalden
  • Obwalden
  • Schaffhausen
  • Schwyz
  • Solothurn
  • St.Gallen
  • Stadt Winterthur
  • Stadt Zürich
  • Tessin
  • Thurgau
  • Uri
  • Waadt
  • Wallis
  • Zug
  • Zürich
Menu

«Die Ablehnung kam überraschend»

Teufen. Letzte Woche gab die Gemeinde bekannt, dass das Baugesuch des Cafés Spörri abgelehnt wird. Für die Besitzer kommt der Entscheid unerwartet. Wie weiter, wissen die beiden nicht.

Seit mehr als vier Jahren plant das Café Spörri den Abbruch und Neubau des Geschäftshauses Spörri in Teufen. Zusammen mit der Gemeinde und mit Beachtung des Denkmal- und Ortsbildschutzes wurde ein Baugesuch eingereicht. Problematisch waren die Einsprachen von Seiten der Bevölkerung, die bei der Gemeinde eingegangen waren.

Im Laufe des Verfahrens, im Dezember 2006, hat die Café Spörri AG mit der Böhli AG aus Appenzell fusioniert und entschieden, die Produktion nach Appenzell zu verlagern. «Die Auslagerung der Produktion ermöglichte uns, ein redimensioniertes Bauprojekt zu planen und damit dem Willen der Nachbarn und der Gemeinde, gerecht zu werden», sagt Alfred Sutter, der zusammen mit seinem Bruder Markus Sutter, Inhaber der Böhli AG ist. Am 19. Februar haben die beiden das neue Baugesuch bei der Gemeinde eingereicht.

Neubau nicht gerechtfertigt
Die Produktionsräume bereits komplett geräumt und der Café-Bereich bereit für den Umzug ins Provisorium, kam letzte Woche die schlechte Nachricht: Die Gemeinde Teufen erteilt die Baubewilligung nicht. Grund: Das neue Projekt erfüllt die hohen Anforderungen des Ortsbildschutzes nicht. Zudem wird in der offiziellen Medienmitteilung der Gemeinde die Meinung vertreten, dass das reduzierte Raumprogramm ohne Weiteres im bestehenden Gebäude realisiert werde könne und sich somit ein Abbruch mit einem Neubau nicht mehr rechtfertigen liesse.

Fusion als Grund vorgeschoben
Markus und Alfred Sutter sind sehr überrascht über den Entscheid der Gemeinde. «Wir haben niemals mit einer Ablehnung des Gesuchs gerechnet. Der Entscheid kam für uns völlig unerwartet», sagt Sutter. Ihnen sei klar gewesen, dass die Gemeinde den einen oder anderen Punkt zu beanstanden haben werde und sie diesem Willen nachkommen werden. Dieser negative Bescheid bringe nun alle ihre Pläne durcheinander.

Sprachlos sind die Brüder Sutter vor allem über die Mitteilung der Gemeinde an die Öffentlichkeit, in der erklärt wird, weshalb der Entscheid gefallen ist. «Uns kommt es so vor, als ob die Gemeinde die Fusion als Grund für die Ablehnung vorschiebt», erklärt Sutter. Vielleicht fühle man sich betupft, weil damit einige Arbeitsplätze nach Appenzell, und damit in einen anderen Kanton, abwandern würden.

Ortsbildschutz beachtet
Martin Wettstein, Teufner Gemeinderat und Präsident der Baubewilligungskommission, weist diese Vorwürfe zurück. «Wir finden es schade, dass die Produktion des Cafés Spörri nach Appenzell verlegt wurde. Dass ist aber nicht der Grund, weshalb das Baugesucht abgelehnt worden ist. Der Gemeinde ist es ein Anliegen, dass das Café Spörri erhalten bleibt. Trotzdem muss man den Denkmal- und Ortsbildschutz respektieren», sagt Wettstein. [spacd2] Markus und Alfred Sutter sind überzeugt, den Ortsbildschutz im neuen sowie im alten Projekt beachtet zu haben. Der Unterschied von der neuen gegenüber der alten Fassade, sei kaum erkennbar. «Als es um das vorgängige Baugesuch ging, haben wir die von der Gemeinde angebotene Ortsbildberatung beansprucht, und uns so informiert, welche Punkte beachtet werden müssen», erklärt Sutter. Alle geforderten Wünsche, Ideen und Anregungen habe man im neuen Projekt einfliessen lassen.

Wie weiter?
Die Frage «wie weiter?», konnten die Brüder Sutter am Montag nicht beantworten. Den Brüdern stehen zwei Wege offen: Einerseits könnten sie bei der Gemeinde Rekurs gegen den Negativentscheid einreichen, und andererseits zusammen mit der Gemeinde nach einer Lösung suchen. In den nächsten Tagen werden beiden Parteien wohl das gegenseitige Gespräch suchen. Denn das Ziel haben beide das gleiche: Das Café Spörri soll erhalten bleiben.


Weitere Artikel zu diesem Thema:
«Café Spörri: Wie weiter?», (04.05.2007)
«Baugesuch Café Spörri abgelehnt», (02.05.2007)

Appenzell AusserrhodenAppenzell Ausserrhoden / 09.05.2007 - 11:51:00