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Die Rolle der Lehrpersonen stärken

Das Bildungsdepartement hat heute die Resultate seiner im Sommer durchgeführten Online-Befragung unter den Volksschul-Lehrpersonen präsentiert. Die Ergebnisse fördern keine Überraschungen zutage, sondern decken sich mit Befunden früherer Studien.

Die FDP des Kantons St.Gallen sieht sich derweil in ihren jüngsten Vorstössen zum Thema Bildungspolitik bestätigt. Sie wird sich weiterhin dafür einsetzen, dass die Rolle der Lehrpersonen innerhalb des Bildungswesens gestärkt wird.

St.Gallen, 16. Dezember 2010 | Die jüngste ad hoc-Bestandesaufnahme des Bildungsdepartements zum Anforderungsprofil und zur Selbsteinschätzung der Lehrerinnen und Lehrer bringt inhaltlich nichts Neues: Dass die Lehrberufe in den letzten Jahren anspruchsvoller und belastender geworden sind, ist aufgrund der vorliegenden Befunde früherer Studien schon längst bekannt.

Gleiches gilt für die Feststellung, wonach die Lehrpersonen zeitgemässe Anstellungsbedingungen und mehr Mitsprache bei Reformen fordern. Auch für die Erkenntnis, dass sich die Lehrerinnen und Lehrer wieder vermehrt auf den eigentlichen Unterricht konzentrieren wollen und im Gegenzug eine Entlastung vom bürokratisch-administrativen Aufwand wünschen, hätte die Lektüre früherer Erhebungen zweifellos ausgereicht. Immerhin weiss man jetzt, dass die grosse Mehrheit der St.Galler Lehrerinnen und Lehrer ihren Beruf auch heute wieder wählen würden.

Gute Schule setzt qualifizierte Lehrkräfte voraus
Bildung ist die wichtigste Ressource der Schweiz. Einen entsprechend hohen Stellenwert misst die FDP des Kantons St.Gallen bildungspolitischen Fragen zu. Im Rahmen ihrer diesjährigen Klausurtagung hatte sich die FDP-Kantonsratsfraktion während zweier Tage eingehend mit der Ausgestaltung der Volksschule beschäftigt.

Einen thematischen Schwerpunkt bildete dabei die Rolle der Lehrpersonen innerhalb des Schulsystems. Aus freisinniger Sicht ist klar, dass die Ausgestaltung des Lehrberufs den veränderten Lebensverhältnissen vermehrt Rechung tragen muss – dies nicht zuletzt, um einem drohenden Lehrermangel begegnen zu können.

Die geforderte Entlastung von administrativen Aufgaben ist wichtig und richtig. Gleiches gilt in Bezug auf die Erziehungsarbeit: Der Umstand, dass den Lehrpersonen immer mehr Aufgaben übertragen werden, die eigentlich Sache der Eltern wären, ist der Attraktivität des Berufs abträglich. Handlungsbedarf besteht ferner in Bezug auf die Karrierechancen.

Der Lehrberuf bietet heute kaum Entwicklungsperspektiven und Rollenvariationen. Gefragt sind Anpassungen hinsichtlich des Berufsauftrags sowie der Anzahl und Ausgestaltung der Pflichtlektionen. Eine gute Schule setzt ferner qualifizierte Lehrpersonen voraus: Anstelle des bisherigen Modells des Bildungsurlaubs erscheint eine qualifizierte Weiterbildung alle zehn Jahre aus Sicht der FDP prüfenswert.

FDP kämpft für Verbesserungen
Nach ihrer Klausurtagung hat die FDP im Kantonsrat bereits erste Taten folgen lassen. Mit Erfolg hat sich die Fraktion für einheitliche und längere Weihnachtsferien eingesetzt. Die vom Kantonsrat im November überwiesene Motion trägt den Anliegen der Familien und den Bedürfnissen der Lehrpersonen Rechnung. In den letzten Jahren wurden die Schulbehörden immer häufiger mit Urlaubsgesuchen konfrontiert.

Aufgrund der vielen Absenzen ist heute ein geregelter Unterricht unmittelbar vor sowie nach den eigentlichen den Festtagen kaum noch möglich, neuer Stoff kann nicht mehr vermittelt werden. Die Aussichten stehen gut, dass das Volksschulgesetz aufgrund der Motion bald geändert werden kann.

Im Bildungsdepartement hängig ist zudem eine Interpellation der FDP-Fraktion, welche Auskunft über die Haltung der Regierung zur Schaffung eines Volksschulabschlusses verlangt. Vor dem Hintergrund der Tatsache, dass sich Arbeitgeber wie auch weiterführende Schulen heute kaum noch verbindlich auf die Zeugnisse der Volksschule verlassen, tut diese Anpassung not.

Ein Volksschulabschluss erscheint nicht zuletzt aus disziplinarischen Gründen sinnvoll: Ein Volksschulabschluss, der differenziert und objektiv über das Leistungs- und Kompetenzniveau der Schüler Auskunft gibt, schafft einen Leistungsanreiz für Oberstufenschüler, auch wenn der Lehrvertrag schon unterschrieben ist. Zudem verbessert das Zertifikat die Chancen von guten Realschülern auf dem Arbeitsmarkt.

 

St.GallenSt.Gallen / 17.12.2010 - 09:21:40