• Aargau
  • Appenzell Ausserrhoden
  • Appenzell Innerrhoden
  • Basel-Landschaft
  • Basel-Stadt
  • Bern
  • Freiburg
  • Genf
  • Glarus
  • Graubünden
  • Jura
  • Luzern
  • Neuenburg
  • Nidwalden
  • Obwalden
  • Schaffhausen
  • Schwyz
  • Solothurn
  • St.Gallen
  • Stadt Winterthur
  • Stadt Zürich
  • Tessin
  • Thurgau
  • Uri
  • Waadt
  • Wallis
  • Zug
  • Zürich
Menu

Dreifacher Anthrax-Alarm – es war Backpulver

Winterthur/ZH. In der UBS, beim Arbeitsamt und beim Sozialamt wurde Anthrax-Alarm ausgelöst, weil Mitarbeiter ein Couvert mit einem weissen Pulver gefunden hatte. Dieses stellte sich als Backpulver heraus.

Am Donnerstagmorgen, 22. März 2007, um 7.20 Uhr wurde im Bankinstitut beim Sortieren der Briefpost ein Couvert geöffnet, welches ein undefinierbares helles Pulver enthielt. Hierauf wurden gemäss üblichen Gepflogenheiten die Berufsfeuerwehr Winterthur und die Stadtpolizei Winterthur alarmiert. Die Stadtpolizei sperrte den Eingang der Bank ab. Bereits anwesende Bankangestellte mussten den Arbeitsplatz vorübergehend verlassen.

Spezialisten der Berufsfeuerwehr untersuchten hierauf die Substanz an einem Spektralanalysengerät. Es stellte sich danach heraus, dass es sich beim untersuchten Pulver um Backpulver handelte. Der Bankbetrieb konnte kurz nach 9 Uhr wieder normal aufgenommen werden.

Gegen 8 Uhr ging bei der Berufsfeuerwehr und der Stadtpolizei erneut eine Meldung ein, wonach beim Arbeitsamt an der Museumsstrasse 3 ein Couvert mit weissem Pulver gefunden worden sei. – Gemäss der Spektralanalyse handelte es sich ebenfalls um Backpulver. Wegen des Vorfalles wurde der Betrieb beim Arbeitsamt nur unwesentlich behindert.

Ein weiteres Couvert wurde gegen 11.30 Uhr beim Sozialamt an der Lagerhausstrasse 6 registriert. Nach analogem Ablauf der Einsatzkräfte stellte sich auch hier heraus, dass es sich bei der Substanz um Backpulver handelte. Auch in diesem Fall kam es zu keinen nennenswerten Behinderungen bei den internen Betriebsabläufen im Sozialamt.

Ueber die Hintergründe der sichergestellten Couvertsendungen sind kriminalpolizeiliche Schritte eingeleitet worden. Aufgrund ersten Erkenntnissen der Kantonspolizei Zürich ist davon auszugehen, dass die drei Fälle in einem Gesamtkontext beurteilt werden müssen.


Was ist Anthrax?
Milzbrand, auch als Anthrax bekannt, ist eine gefährliche Infektionskrankheit, die durch den Milzbrandbazillus (Bacillus anthracis) hervorgerufen wird. Sie betrifft vor allem Tiere, ist aber auch auf den Menschen übertragbar. Ihren Namen erhielt die Krankheit, weil sie eine braun-schwarze («brandige») Verfärbung der Milz auslösen kann. Beim Menschen kann die Infektion in drei verschiedenen Formen auftreten: als Hautmilzbrand, Inhalations-Milzbrand (auch Lungen-Milzbrand) oder Milzbrand des Verdauungstraktes.

Seit langem wird mit Milzbrand als biologischer Waffe experimentiert. So unternahmen die Briten im Zweiten Weltkrieg auf der schottischen Insel Gruinard Versuche mit dem Erreger. Die Insel war noch über 50 Jahre danach so verseucht, dass das Betreten lebensgefährlich und daher strikt verboten war. Erst 1986 wurde die Insel wieder freigegeben. Heute verfügen verschiedene Staaten über Milzbranderreger als Kampfmittel, die zum Beispiel mit Granaten verschossen oder mit Raketen über grosse Entfernungen an ihr Ziel gebracht werden können.

Seit dem 11. September 2001 ist die Gefahr von terroristischen Anschlägen mit Milzbranderregern im Blickpunkt. Die Verbreitung der Bakterien über Trinkwassersysteme in Grossstädten, Klimaanlagen oder mit Hilfe von kontaminierten Briefen, ist vorstellbar und möglich. Theoretisch ist auch eine ausgedehnte Verseuchung möglich, technisch jedoch kaum realisierbar, da die Erreger speziell aufbereitet werden müssen. Weltweit verfügen nur wenige spezielle Labors über die nötige Ausstattung dazu.

Unbehandelt ist Milzbrand in rund 5 bis 20 Prozent aller Fälle tödlich. Findet eine Behandlung mit den richtigen Antibiotika statt, sterben die Infizierten sehr selten.

Lesen Sie hier die ausführlichen Informationen. Quelle: Klinikum Bremen Mitte

ZürichZürich / 22.03.2007 - 14:20:00