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Einbrecherbanden nach interkantonalen Zusammenarbeit überführt

Zürich. Stadt- und Kantonspolizei Zürich haben in mehreren aufwändigen Ermittlungsverfahren 33 meist kolumbianischen Staatsangehörigen rund 120 Einbruchdiebstähle mit über 2 Millionen Franken Deliktsgut und Sachschäden von mehr als Hunderttausend Franken nachgewiesen.

Im April 2008 war einer aufmerksamen Bewohnerin im Bezirk Meilen eine Ausländerin aufgefallen, die sich als Ortsunkundige im Quartier auffällig verhielt. Die Bewohnerin merkte sich das Autokennzeichen und meldete ihre Beobachtungen der Poliziei. Erste Abklärungen ergaben, dass es sich beim Auto um ein Mietauto handelte, das durch kolumbianische Staatsangehörige angemietet worden war. Den Polizisten gelang es, das Fahrzeug aufzuspüren und in Zürich anzuhalten. Die Insassen, zwei Frauen und zwei Männer, wurden kontrolliert und das Auto durchsucht. Im Auto fanden die Polizisten Gegenstände, die zwei Einbrüchen in Dübendorf zugeschrieben werden konnten. Das Quartett wurde verhaftet.

Im Zuge der weiteren Ermittlungen zeigte sich, dass die Stadtpolizei Zürich ein sehr ähnliches Verfahren führte. Sie ermittelte bereits seit Dezember 2007 gegen kolumbianische Einbrecher. Nach Vergleichen von Tatzusammenhängen, Spuren, Sicherstellungen und Geständnissen, musste angenommen werden, dass weitere, mit den Festgenommenen verbundene Gruppierungen über die Kantonsgrenze hinaus aktiv waren. Aufgrund der neuen Dimension wurden die Ermittlungen interkantonal ausgeweitet und verlinkt. Es zeichnete sich ab, dass die Tatorte hauptsächlich entlang der A1 vom Kanton Waadt bis hin zum Kanton St. Gallen gewählt wurden. Von den rund 140 Einbruchdiebstählen verübten die Kolumbianer rund  deren 120 in Zürich und in der nahen Agglomeration. Bei den Tatobjekten handelt es sich mehrheitlich um Wohnungen, deren Mieter vielfach von Sri Lanka stammen.

Durch die gute Zusammenarbeit zwischen der verschiedenen Polizeikorps gelang es, verschiedenen Einbrechergruppierungen, die zwischen Dezember 2007 und Januar 2009 teilweise zeitgleich in der Schweiz aktiv waren, das Handwerk zu legen. Die meist kolumbianischen Täter reisten via Spanien, Italien oder Holland und mit gefälschten mexikanischen Dokumenten in die Schweiz ein. Sie fanden in der Regel bei hier wohnhaften Landsleuten Unterschlupf. Um an die Einbruchsörtlichkeiten zu gelangen, mieteten sie sich jeweils Personenwagen, mit denen sie auf ihren Einbruchstouren teilweise mehrere hundert Kilometer pro Tag zurücklegten. Erbeutetes Gold und Schmuck tauschten die Einbrecher über hier ansässige Hehler zu Bargeld ein. Auch elektronische Geräte und Gegenstände des täglichen Gebrauchs verschmähten die Beschuldigten nicht. Die Beute schickten sie per Post nach Kolumbien. Aufgrund der immer ähnlichen Vorgehensweise (z.B. mit Mietautos unterwegs, stets in Gruppen agierend, wobei immer eine Frau bei den Einbruchsobjekten als Aufpasserin draussen postiert war oder übereinstimmende Legenden über die Einreisen und den Verbleib in der Schweiz, etc.) muss davon ausgegangen werden, dass die einzelnen Gruppen in der Schweiz sehr professionell organisiert und untereinander stark vernetzt waren.

Für den Gesamtkomplex der Strafuntersuchung ist die Zürcher Staatsanwaltschaft II für organisierte Kriminalität zuständig.

Stadt ZürichStadt Zürich / 15.02.2010 - 10:33:17