Erweiterung Spital Altstätten – Wettbewerb ist entschieden

Altstätten/SG. Der Projektwettbewerb für die Erweiterung des Spitals Altstätten ist entschieden. Das Preisgericht hat seinen Abschlussbericht verfasst und fünf Wettbewerbsprojekte rangiert.

Das Projekt «Räbafäger» der Bollhalder-Eberle Architektur, St.Gallen wurde mit dem ersten Rang ausgezeichnet.

Im April 2008 wurde der Projektwettbewerb für die Erweiterung des Spitals Altstätten ausgeschrieben. Aufgabe des Wettbewerbs war es, eine zukunftsorientierte, patienten- und mitarbeiterfreundliche Krankenhausstruktur zu planen. Im Rahmen des Wettbewerbs galt es zu prüfen, inwieweit die Altbauten betrieblich, räumlich und gestalterisch sinnvoll erhalten und in die neue Gesamtanlage eingebunden werden können. Ebenso sollte aufgezeigt werden, wie der Spitalbetrieb während der Bauzeit aufrecht erhalten werden kann und wie die entsprechenden Funktionsbereiche betrieblich sinnvoll etappiert werden können.

Es wurden 21 Projektarbeiten eingereicht, welche vom Preisgericht im Oktober 2008 beurteilt wurden. Davon wurden fünf Projekte rangiert. Keines dieser Projekte konnte die gestellten Anforderungen vollständig erfüllen. Das Preisgericht empfahl einstimmig, die im ersten und zweiten Rang platzierten Projekte überarbeiten zu lassen. Das Verfahren wurde in der Folge anonym weitergeführt. Das Preisgericht entschied anschliessend einstimmig, das Projekt «Räbafäger» der Bollhalder-Eberle Architektur, St.Gallen, zur Weiterbearbeitung und Ausführung zu empfehlen.

Das Siegerprojekt
Die architektonische Qualität des Entwurfs liegt in der Gesamtkonzeption und in der Einpassung in das schwierige Grundstück. Der Verfasser schlägt einen polygonalen Baukörper vor. Das Projekt zeigt aber auch mit Deutlichkeit, wie schwer ein so grosses Programm und ein entsprechend massives Bauvolumen in die Kleinkörnigkeit dieses Wohnquartiers integriert werden kann. Das Projekt «Räbafäger» überzeugt durch eine funktionelle Klarheit, die einzelnen Betriebsbereiche sind richtig angeordnet und durch ein logisches Erschliessungssystem miteinander verbunden.

Die Kosten für den Gesamtneubau belaufen sich auf rund 90 Millionen Franken. Das Bauvorhaben wird unter Berücksichtigung der Möglichkeiten für eine Etappierung geplant.

Bedarf ausgewiesen
Damit die Spitalregion «Rheintal Werdenberg Sarganserland» ihren Leistungsauftrag erfüllen und weiterhin wettbewerbsfähig bleibt, sind grössere Ausbauten und Erneuerungen am Spital Altstätten erforderlich: Dem Spital mangelt es aufgrund von gestiegenen Standards und Anforderungen an Flächen in den Bereichen Untersuchung, Behandlung und Pflege. Der Zimmerkomfort muss verbessert und das Angebot für die geriatrische Versorgung mit einer Tagesklinik erweitert werden. Der Mehrflächenbedarf beträgt für das gesamte Spital rund 3’300 Quadratmeter Nettonutzfläche.

Nachdem in den letzten zehn Jahren keine Spitalbauten realisiert wurden, ist der Nachholbedarf gross. Dabei werden keine Maximallösungen angestrebt. Ziel ist es einzig, dass die Anforderungen der Patientinnen und Patienten sowie der Mitarbeitenden erfüllt werden. Auch vor dem Hintergrund der freien Spitalwahl, welche ab dem Jahr 2012 Realität wird, ist es wichtig, in die Spitäler zu investieren, um wettbewerbsfähig und attraktiv zu bleiben. Der Kanton St.Gallen weist im Vergleich zu anderen Kantonen eine gute Kostenstruktur auf. Diese soll erhalten bleiben. Eine Abwanderung in andere Spitäler wäre für den Kanton St.Gallen mit erheblichen Kosten verbunden.

Das Spital Altstätten ist eines der drei Spitäler der Spitalregion «Rheital Werdenberg Sarganserland» und beschäftigt 270 Mitarbeitende. Das Einzugsgebiet umfasst 60’000 Einwohnerinnen und Einwohner. Die Geschichte des Spitals Altstätten reicht bis ins Jahr 1868 zurück, als das damalige Krankenhaus Altstätten als erster Spitalbau im Kanton St.Gallen realisiert wurde. Die letzten grösseren Ausbauten im Spital Altstätten wurden in den Jahren 1963 bis 1966 vorgenommen. Aus dieser Zeit stammt das heutige Bettenhaus.

Die nächsten Schritte
Als nächster Schritt erfolgt unter Leitung des Baudepartementes die Verfeinerung der Projektplanung zusammen mit der Erstellung eines Kostenvoranschlags. Das Ergebnis wird die Regierung in einer Botschaft dem Parlament unterbreiten. Über den Bau wird das Volk entscheiden. Die Abstimmung wird frühestens Ende 2012 stattfinden. Der Baubeginn wird frühestens anfangs 2014 erfolgen.