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Feinsand entlang des Alpenrheins wird abgetragen

SG. In den letzten Jahren hat sich entlang des Alpenrheins eine beträchtliche Menge Feinsand abgelagert. Dies führte zu einer starken Verengung des Rheinlaufes.

Um den Hochwasserschutz weiter zu gewährleisten hat die Internationale Rheinregulierung beschlossen, in den kommenden Jahren die Ablagerungen sukzessive abzutragen.

Seit rund 40 Jahren ist entlang des Alpenrheins kein Feinsand mehr abgetragen worden. Dies führte dazu, dass in den Uferbereichen (Mittelwuhren) und in den dahinter liegenden Flächen (Vorländern) Ablagerungen von bis zu 40 m3 pro Laufmeter entstanden sind.

Einzig sinnvolle Lösung
Die untere Schicht der Ablagerungen besteht dabei massgeblich aus angeschwemmtem Feinsand (Letten), die obere Schicht ist stark begrünt und entsprechend durchwurzelt. Obwohl der Bewuchs schön anzusehen ist, birgt er ein hohes Gefahrenpotential. Zusammen mit den Ablagerungen verengt er das Mittelgerinne des Rheinlaufs teilweise um bis zu sechs Meter und lässt den Wasserspiegel bei starken Regenfällen entsprechend höher steigen. Der Hochwasserschutz kann so nicht mehr gewährleistet werden – Räumungen sind die einzige sinnvolle Lösung.

Keine Trübungen im Wasser
Nach der Abtragung wird der unverschmutzte, von organischen Bestandteilen gesäuberte Feinsand oberhalb der Wasseranschlagslinie angehäuft. Bei einer höheren Wasserführung wird der saubere Feinsand selbständig durch den Rhein abtransportiert. So wird das ökologische Gleichgewicht sichergestellt. Da die Arbeiten überwiegend mit der Schneeschmelze und den normalen jahreszeitlichen starken Trübungen zusammenfallen, zeigen sich keine auffallenden Veränderungen im Alpenrhein. Wurzelwerk, Gehölz und Pflanzen werden weggeführt und werden fachgerecht entsorgt.

Dem Naturschutz verpflichtet
Das Räumungskonzept hält fisch- und gewässerökologische Kriterien ein. Vor allem berücksichtigt werden die Laichzeit der Fische und die natürliche Feststoffführung. Zusätzlich werden landschaftliche Aspekte und die Lebensräume für Tiere samt den Rückzugsmöglich-keiten erhalten. Die Arbeiten werden möglichst umweltschonend und mit geringem Geräteeinsatz durchgeführt.

Bessere Pflegemassnahmen
Das Abtragen des Lettens auf der gesamten Internationalen Strecke (Illmündung bis Bodensee) wird voraussichtlich bis 2015 abgeschlossen sein. Das Rheinunternehmen führt alle diese Massnahmen im Auftrag der Internationale Rheinregulierung durch. Von ihr werden auch die Arbeiten finanziert. In Zukunft werden die Pflegemassnahmen in den einzelnen Flussabschnitten in kürzeren Abständen durchgeführt. So kann der Hochwasserschutz permanent sichergestellt werden. In diesem Herbst werden Informationstafeln die Naherholungssuchenden über die Unterhaltsarbeiten am Alpenrhein orientieren.

Die Internationale Rheinregulierung
Die Internationale Rheinregulierung (IRR) ist durch den Staatsvertrag von 1892 zwischen Österreich und der Schweiz ins Leben gerufen worden und bildet die Grundlage für die Regulierung des Rheinlaufs zwischen der Ill-Mündung und dem Bodensee, der so genannten Internationalen Rheinstrecke. Dieses grosse Gemeinschaftswerk ist heute noch nicht abgeschlossen, denn nach dem Bau der beiden Durchstiche und des Umbaues des Mittelgerinnes bleibt noch die Fertigstellung der Mündungsbauwerke. Der Unterhalt des Rheinbettes wird aber Daueraufgabe bleiben. Auf der Schweizer Seite ist die Rheinbauleitung im Baudepartement des Kantons St. Gallen eingegliedert, mit Daniel Dietsche als Rheinbauleiter. Die österreichische Bauleitung ist in Lustenau stationiert, österreichischer Rheinbauleiter ist Martin Weiss.

St.GallenSt.Gallen / 08.07.2009 - 14:32:47