Freude am Schülerparlament

Gais. Die Schulkommission besprach bei einem Treffen zahlreiche Themen. Datunter auch die künftige Angebotsentwicklung der Tagesstrukturen.

Die vergangene Sitzung der Schulkommission stand im Zeichen der Anforderungen, wie sie aus dem laufenden Schulbetrieb an die Lehrerschaft und Schulbehörden heran getragen werden. Von der Lehrerschaft initiierte Neuerungen kamen genauso zur Sprache wie die zukünftige Entwicklung des Angebots der Tagesstrukturen und der hohe Alkohol- und Tabakkonsum einzelner älterer Schüler und Schülerinnen.

Die zum Teil komplexen und vielschichtigen Themenfelder führten in der Kommission zu einer regen Diskussion. Einigkeit herrschte darüber, dass das Suchtverhalten einzelner Schüler und Schülerinnen der oberen Klassen eine genaue Positionierung der Schule und konkrete Gegenmassnahmen erfordert.

Beunruhigende Zunahme des Alkoholkonsums
In den vergangenen Jahren hat der Alkohol- und Tabakkonsum von Kindern und Jugendlichen in ihrer Freizeit stark zugenommen. Zudem werden erste Rauscherfahrungen in immer jüngerem Alter gemacht. Auch in Gais ist es kein neues Phänomen: Am Bahnhof und weiteren öffentlichen Örtlichkeiten konsumieren Schüler und Schülerinnen der Mittel- und Oberstufe alkoholische Getränke. Die vergangene Kilbi hat klar gemacht, wie viele Kinder und Jugendliche von diesem Problem betroffen oder zumindest tangiert sind.

Die Folgen dieser Entwicklung auf das Lern- und Sozialverhalten sowie die individuelle Entwicklung der Schüler sind nicht zu befürworten. Deshalb hat die Schulkommission sich entschlossen, in einem ersten Schritt einen Aufruf an die Laden- und Restaurantbetreiber des Dorfes zu richten. Es wird erwartet, dass sie ihr Personal schulen und in ihren Verkaufs- oder Restaurationsräumen keinen Alkohol und Tabak an Schüler oder Schülerinnen verkaufen. Es sei denn, diese können einen Ausweis vorweisen, der sie als über 16 respektive 18 Jahre alt ausweist.

Bewegung im Schulbetrieb
Das verstärkte Engagement der Lehrerschaft auf dem Pausenplatz des Dorfschulhauses wurde von der Kommission mit Freude zur Kenntnis genommen. Die erhöhte Präsenz der Lehrerschaft während der Morgenpausen seit Beginn des Schuljahres hat zu einer Beruhigung auf dem Platz und im Schulbetrieb nach der Pause geführt. Zudem kennen alle Lehrpersonen die verschiedenen Schülergruppen und die Verhaltensmuster einzelner Kinder; was in Konfliktsituationen ein effektives Eingreifen erleichtert.

Der Mittelstufenlehrer Alex Porta hat die Konstitution eines Schülerparlaments an die Hand genommen, in das alle Klassen integriert werden sollen. Die Zusammensetzung des Parlaments ist im Gang und es wird noch im November zum ersten Mal tagen. Die Schulkommission ist gespannt auf die Entwicklung dieses jungen Gremiums und die Resultate des Meinungsaustausches.

Feste Verwurzelung der Tagesstrukturen
Das Angebot der Tagesstrukturen wird in Gais seit über einem Jahr erfolgreich genutzt. Dieses Projekt, von dem die teilnehmenden Schüler und Schülerinnen zusammen mit ihren Familien profitieren, hat sich zu einem tragenden Element im Ablauf des Schulbetriebs entwickelt. Die Schulkommission sieht die Tagesstrukturen an der Schule als Grundelement des Alltages für moderne Familien und als wichtigen Standortvorteil für die Gemeinde.

Das Angebot des Mittagstisches wird von einer schwankenden, im Durchschnitt etwa gleich bleibenden Schülerzahl gerne wahrgenommen. Die Betreuungsangebote am Morgen und am Nachmittag können noch besser ausgelastet werden. Hier werden organisatorische Anpassungen im Rahmen der Möglichkeiten der personellen sowie finanziellen Ressourcen in Erwägung gezogen.

Den zukünftigen Erfolg des Projektes, das auch Veränderungen aufgrund der neuen kantonalen Gesetzgebung unterworfen ist, wird nicht zuletzt ein optimaler Einsatz vorhandener Ressourcen massgebend mitprägen. Zur Zeit wird ein Zwischenbericht erstellt, der dem Gemeinderat als Grundlage für den Weiterführungsentscheid des Projektes «Tagesstrukturen» dienen soll.