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Frühenglisch und Blockzeiten

AR. Der Regierungsrat gibt eine Reihe von richtungsweisenden Vorlagen für die Volksschule in die Vernehmlassung: Vom Frühenglisch bis hin zur Unterstützung bei der Berufswahl.

Ab dem Schuljahr 2008/09 wird Appenzell Ausserrhoden wie die übrigen Ostschweizer Kantone Englisch ab dem dritten Schuljahr einführen. Ab dem fünften Schuljahr lernen die Schülerinnen und Schüler zusätzlich Französisch. Gleichzeitig werden in der Primarschule Blockzeiten am Vormittag eingeführt (siehe Kasten). Dies bedeutet für den Kindergarten und die Unterstufe eine Erhöhung der Unterrichtszeit, während diese auf der Sekundarstufe I leicht reduziert wird. Das Tastaturschreiben wird auf die Primarstufe vorverschoben. Mit Blick auf die Berufswahl wird das 9. Schuljahr neu gestaltet. Die Schülerinnen und Schüler können sich individuell und gezielt auf den Einstieg in die Berufswelt bzw. den Übertritt in eine weiterführende Schule vorbereiten. All diese Veränderungen werden sichtbar in der neuen Stundentafel.

18 bis 23 Schüler pro Klasse
Die genannten Neuerungen bedingen Anpassungen der organisatorischen Rahmenbedingungen. Diese werden in einer Teilrevision der Schulverordnung festgehalten. Ein wichtiges Element in diesem Zusammenhang ist die Auflösung der starren Lektion als Unterrichtseinheit. Die Lektion wird durch zeitlich flexible Gefässe ersetzt, die einen grösseren Spielraum bei der Gestaltung des Unterrichts zulassen. Die Grösse der Schulklassen soll künftig zwischen 18 und 23 Lernenden liegen. Werden diese Eckwerte unter- oder überschritten, werden die Lehrpensen angepasst.

Die Unterrichtszeit, die für spezielle Organisations- und Unterrichtsformen, wie z.B. den Halbklassenunterricht zur Verfügung steht, wird auf der Unterstufe reduziert und auf der Mittelstufe leicht erhöht.

Pensionsalter für Lehrer wird angehoben
Auch die Anstellungsverordnung der Lehrpersonen der Volksschulen wurde total revidiert. Ziele der Revision waren einerseits die Anpassung an die personalrechtlichen Regelungen der kantonalen Angestellten, andererseits die Konkurrenzfähigkeit im Bereich der Anstellungsbedingungen gegenüber den Nachbarkantonen zu erhalten. Beim Pensionierungsalter wird das Bundesrecht übernommen, was eine Erhöhung des Pensionierungsalters auf 65 Jahre für Männer und 64 Jahre für Frauen zur Folge hat.

Die neue Anstellungsverordnung soll auch gute Voraussetzungen schaffen, damit die Lehrenden ihre schwieriger gewordenen Aufgaben erfüllen können. Der Anteil der Unterrichtszeit an der Gesamtarbeitszeit der Lehrpersonen wird teilweise leicht gesenkt. Klassenlehrkräfte erhalten für die zusätzlichen Aufgaben, welche die Klassenführung mit sich bringt eine Funktionszulage. Um die Gehälter der Lehrpersonen im interkantonalen Vergleich konkurrenzfähig zu halten, schlägt der Regierungsrat eine Erhöhung der Besoldungen um 1 Prozent bis 1,5 Prozent vor.

Kurzfristiger Anstieg der Kosten
Diese Entwicklungsschritte in der Volksschule haben finanzielle Auswirkungen. Gegenüber den Ausgaben 2005 führen die vorgeschlagenen Massnahmen insgesamt zu Mehraufwendungen in der Höhe von 2,7 Millionen Franken pro Jahr. Berücksichtigt man die Entwicklung der Schülerzahlen, reduziert sich der Mehraufwand jährlich. Im Jahr 2012 wäre das heutige Ausgabenniveau wieder erreicht. Der Regierungsrat ist überzeugt, dass diese Investition in unsere Volksschule zur Steigerung der Qualität beiträgt und die Attraktivität der Ausserrhoder Schulen damit weiter gestärkt wird. Der Regierungsrat beabsichtigt, die Massnahmen auf das Schuljahr 2008/2009 hin umzusetzen.

Die drei Vorlagen Stundentafel, Schulverordnung und Anstellungsverordnung für Lehrpersonen sind bis 25. August 2007 in der Vernehmlassung. Interessierte können die entsprechenden Dokumente unter www.ar.ch/Vernehmlassungen einsehen und herunterladen.


Ganzheitlicher Unterricht in Blockzeiten
Alle Lernenden im Kindergarten und auf der Primarstufe sollen künftig an allen fünf Wochentagen während den Vormittagen zur gleichen Zeit den Unterricht besuchen. Dieser dauert drei Stunden, unterbrochen von einer längeren Pause. Je nach Schulstufe besuchen die Lernenden an ein bis vier Nachmittagen den Unterricht während mindestens zwei Stunden.

Die Gemeinden organisieren und gestalten die Schule unter diesen Rahmenbedingungen und können die Unterrichtszeiten auch für Lehrformen wie Lernateliers oder das Team-Teaching einsetzen. Die Gemeinden sollen bei Bedarf diese vorgegebenen Unterrichts-Blockzeiten durch bedarfsgerechte Angebote an Tagesstrukturen ergänzen, so z.B. durch einen begleiteten Mittagstisch.

Appenzell AusserrhodenAppenzell Ausserrhoden / 07.05.2007 - 12:06:00