Kleiner gewinnt – Bischof überrascht

AR. Wie erwartet wurde Marianne Kleiner als Nationalrätin klar wieder gewählt. SVP-Mann Edgar Bischof, der nicht offiziell kandidierte, erhielt aber viele Stimmen.

Die SVP Speicher hatte aufgerufen, den SVP-Kantonalpräsidenten Edgar Bischof zu wählen, weil die Ortspartei mit Marianne Kleiner nicht zufrieden war. Bischof erklärte stets, nicht zur Verfügung zu stehen; verbieten könne er es aber niemandem, seinen Namen auf den Wahlzettel zu schreiben.

Das haben nun relativ viele Leute getan. Bei einer Gesamtzahl von abgegebenen Stimmen von 12’332 entfielen auf Marianne Kleiner 7780, auf Edgar Bischof 1617 und die hohe Zahl von 1351 Wahlzetteln wurden leer eingelegt; letzteres wohl als stiller Protest gegen die Tatsache, dass keine Auswahl bestand. Der Rest der Stimmen war ungültig (172).

Was wäre gewesen, wenn die SVP Edgar Bischof als offiziellen Kandidaten nominiert hätte? Zur Wahl gereicht hätte es gegen eine amtierende Nationalrätin wohl auch dann nicht, die SVP hätte in diesem Sinn eine Niederlage erlitten. So aber kann sie auf die hohe Stimmenanzahl für Bischof verweisen, ohne dass der klare Sieg von Kleiner gegen die SVP spricht. Zudem ist Bischof damit bei der nächsten offiziellen Vakanz im Nationalrat als möglicher Kandidat mit Chancen gesetzt. Keine ungeschickte Strategie also, auch wenn sie vermutlich nicht geplant war.