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Liebe Postauto-Chauffeure…

… in letzter Zeit denke ich oft an Euch. Und zwar immer dann, wenn ich von den Lokführer-Streiks im benachbarten Deutschland lese.

Um es gleich klarzustellen (wobei das wohl einmal mehr nichts nützen wird und die bitterbösen Zuschriften schon vorprogrammiert sind):

Ich habe grosse Ehrfurcht vor den fleissigen Damen und Herren im Führerstand unserer Züge. Und ich masse mir auch nicht an, zu beurteilen, ob diese Streiks in Deutschland gerecht sind oder nicht. Aber jedes Mal, wenn ich in einem Postauto sitze, denke ich mir: Wenn hier jemand streiken dürfte, dann dieser Chauffeur. Oder sein Kollege im Bus in der Stadt. Denn seien wir ehrlich: Wer beispielsweise jetzt im Winter Höchstleistungen vollbringt, ist der Mann hinterm Steuer auf der Strasse.

Ich behaupte nicht, dass das Führen eines Zuges ein Kinderspiel ist, doch immerhin fährt man dort auf Schienen und hat in der Regel weder mit anderen Fahrzeugen noch mit Leuten auf der eigenen Fahrbahn zu rechnen. Dazu kommen automatische Bremssysteme, ein hochmodernes Equipment, das eigentlich wie von alleine von A nach B findet und so weiter. Wer hingegen ein Postauto lenkt, der kämpft gegen die Widrigkeiten der Witterung wie Schnee, Regen und Glatteis, der hat es vorne mit einem Schleicher und hinten mit einem Drängler zu tun, der muss andauernd mit der Unvorsichtigkeit oder Frechheit anderer Verkehrsteilnehmer fertig werden. Wie ruhig und beschaulich kommt einem die Welt der Geleise vor, wenn man einen Blick auf den Asphalt wirft.

Wie gesagt: Bähnler, auch Ihr macht einen tollen Job. Aber falls die Bahn-Streikwelle jemals in die Schweiz schwappen sollte, muss ich jetzt schon sagen: Mir wird das Verständnis fehlen. Die echten Helden des öffentlichen Verkehrs sind für mich die Männer und Frauen, die mit ihren Ungetümen durch die oftmals engen Strassen des Appenzellerlandes kurven, jeden Fahrgast freundlich begrüssen, das Fahrgeld einkassieren und nebenbei für Ordnung im Wagen sorgen – und das alles bei dieser Jahreszeit unter erschwerten Bedingungen. Sie sind Transporteure, Touristenführer und dank gelegentlich flexiblem Halte-Verfahren auch Taxifahrer. Und das alles in einer Person. Vielen Dank!

Appenzell InnerrhodenAppenzell Innerrhoden / 24.11.2007 - 09:13:00