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«Mädchen schlagen immer häufiger zu»

Teufen. Seit kurzem ist der Teufner Jugendtreff wieder offen. Dem Jugendarbeiter Thomas Ortlieb wird nun eine weibliche Person zur Seite gestellt. Grund: Mehr Gewalt bei Mädchen.

Mit der Arbeitsaufnahme von Jugendarbeiter Thomas Ortlieb Anfang Februar konnte der Betrieb im Jugendtreff Mitte Februar wieder aufgenommen werden. In einer Medienmitteilung teilt die Gemeinde Teufen nun mit, dass die sehr herausfordernde Arbeit nicht alleine bewältigt werden kann. Auf Anfrage bestätigt Thomas Ortlieb dies: «Vor allem am Freitagabend, an dem bis zu 80 Jugendliche im Treff sind, reicht eine Aufsichtsperson nicht aus», sagt er. Häufig komme es zu Auseinandersetzungen zwischen den 13- bis 17-jährigen Jugendlichen, die sogar in Schlägereien enden. Oft sei dabei Alkohol im Spiel. Dies obwohl im Jugendtreff striktes Alkohol- und Rauchverbot herrscht.

«Die Jugendlichen kaufen irgendwo im Dorf Alkohol, obwohl man ihnen wegen ihres Alters noch keinen Alkohol verkaufen dürfte», sagt Ortlieb. So kommt es vor, dass Jugendliche bereits am frühen Abend betrunken im Jugendtreff auftauchen und für Furore sorgen. Eltern, die vom alkoholisierten Zustand ihres Kindes mitbekommen, suchen die Schuld schliesslich beim Jugendtreff.

WC-Kontrollen problematisch
Doch wer denkt, dabei handle es sich nur um Jungs, irrt. «Mädchen schlagen immer häufiger zu», bestätigt Ortlieb. Gerade erst vor kurzem habe er bei einer heftigen Schlägerei zwischen zwei Mädchen dazwischen gehen müssen. Genau hier setzen schwierige, geschlechtsspezifische Situationen ein. Denn ohne Körperkontakt könne eine solche Auseinandersetzung nicht beendet werden, sagt der Jugendarbeiter aus Wolfhalden. Problematisch seien auch die Kontrollen auf den weiblichen Toiletten. Zwar ist es bisher noch zu keinen Beschwerden oder Bemerkungen gekommen, trotzdem möchte Ortlieb solchen vorbeugen.

In solchen Fällen soll künftig die zweite, weibliche Person eingreifen. Im Weiteren wird sie ihm bei der allgemeinen Aufsicht behilflich sein. Diese Massnahme ist auf zwei Jahre befristet; danach entscheidet die Gemeinde, ob eine Pensenerhöhung erforderlich und dem fakultativen Referendum zu unterstellen ist.

«Figg di» und «Heb d’Schnorrä»
Was Ortlieb neben der Aggressivität der Jugendlichen am meisten stört, ist ihre Wortwahl. So habe er sich schon Sprüche wie «Heb d’Schnorrä» oder «Figg di» anhören müssen. Doch ohne Folgen bleiben weder solche Wortausfälligkeiten weder die Gewaltakte. «Wer auf diese Weise negativ auffällt kriegt Hausverbot», sagt der Wolfhaldner. Zudem informiere er Eltern und Lehrer und suche mit ihnen das persönliche Gespräch. Sind Betäubungsmittel im Spiel, kontaktiert Ortlieb die Jugendkontaktpolizei, mit denen er eng zusammenarbeitet. Ortlieb weiss aber, dass vor allem die Anfangsphase eine schwierige ist. Ich denke, dass sich die Jugendlichen bald an meine Regeln gewöhnen und ihr Verhalten anpassen werden.


Weitere Artikel zu diesem Thema:
– Bildergalerie: Jugentreff Teufen – April 2007, 06.04.2007

Appenzell AusserrhodenAppenzell Ausserrhoden / 11.04.2007 - 12:12:00