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Mit Handweben zum Wohlstand

Bühler. Am kommenden Weihnachtsmarkt wird ein Handwerk vorgestellt, mit dem unsere Vorfahren ihr tägliches Brot verdienten. Das Weben.

Helen Niederer wohnt im Oberdorf in Bühler. Das sehr schöne und typische Appenzellerhaus, welches auch das erste Schulhaus im Bühler war, bildet zusammen mit dem Pfarrhaus, dem altem Gemeindehaus und weiteren Dorfhäusern, so etwas wie ein zweiter Dorfkern. In diesem Haus steht noch im Keller ein funktionstüchtiger Handwebstuhl auf dem noch fleissig gewebt wird.

Eigener Handwebstuhl
In ihrem wunderschönen Webkeller erzählt Helen Niederer, wie sie vor rund 15 Jahren mit dem Weben begann. Mit einem Tischwebrahmen machte sie sich mit der Technik des Webens bekannt. Es folgten Kurse in der Klubschule, sowie etliche Nachmittage bei Lotti Forrer in der Webstube Rotmonten in St. Gallen, wo sie das Einrichten des Webstuhls und die Herstellung eines Zettels erlernte. Vor rund zehn Jahren kaufte sie einen Handwebstuhl. Was Laien unter eigentlichem Weben verstehen, das sei für den Profi das Dessert.

Die grösste Arbeit sei das Einrichten des Webstuhles. Wollfaden, Leinenfaden oder Baumwollfaden durch die richtigen Litzen zu fädeln und so das Muster zu gestalten, das sei die Kunst dieses Handwerkes, meint Helen Niederer. Sichtlich stolz zeigt sie selbstgefertigte Tischsets, Tischläufer und Handtücher.

Bühler reichste Gemeinde im Kanton
Nach der Landteilung von 1597 begann für Bühler eine ruhige Entwicklung. Die Leinweberei nahm einen immer grösseren Aufschwung. Das verschaffte der kleinen Gemeinde Bühler Wohlstand. Im Dorfe reihte sich an langer, städtisch ausgebauter Strasse ein Herrenhaus an das andere. Einige stammen aus dem 18 und 19 Jahrhundert, zum Beispiel auch das so genannte Türmlihaus und jetzige Gemeindehaus.

Zusammen mit Gais war Bühler die reichste Gemeinde im Kanton. Im Jahre 1896 liefen in ganz Ausserrhoden 5650 Webstühle. Viele Kleinbauern betrieben in ihrem Keller einen Webstuhl. Diesen Gehöften sagt man noch heute «Weberhöckli».

Handweberei ist Kulturgut
Die fortschreitende Industrialisierung verdrängte die Handweberei. Nur noch spezielle Kleiderstücke, wie zum Beispiel die Appenzellertracht oder ausgewählte Spezialsachen, werden von Hand gewoben. So wurde im Verlauf der Jahrzehnte aus einem typischen Handwerk ein Kulturgut, das es wert ist gepflegt zu werden. Grund genug für die Marktkommission Bühler am nächsten Weihnachtsmarkt auf ihrer Plattform für Kulturschaffende mit Helen Niederer das Handweben einer breiten Bevölkerung näher vorzustellen.


Öffnungszeiten Weihnachtsmarkt Bühler
Der Bühlerer Weihnachtsmarkt findet im Gemeindesaal Bühler am Samstag, 1. Dezember und Sonntag, 2. Dezember, jeweils ab 10 Uhr statt. Wer an diesem Weihnachtsmarkt Verkaufsgegenstände ausstellen möchte, nehme mit dem Präsidenten der Marktkommission Bühler, Jürg Forrer, Telefon 793 17 13, Kontakt auf.


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Appenzell AusserrhodenAppenzell Ausserrhoden / 23.11.2007 - 16:39:00