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Mit Wissenschaft und menschlicher Wärme

St.Gallen. Bischof Markus Büchel feierte Gottesdienst mit Patienten des Kantonsspitals.

Die Kapelle des Kantonsspitals St.Gallen ist am vergangenen Sonntag aus allen Nähten geplatzt: 250 Personen, darunter viele Patientinnen und Patienten, besuchten den Gottesdienst. Denn Bischof Markus Büchel zelebrierte ihn und setzte damit seine Besuchsreihe im Gedenkjahr des Heiligen Otmars, Gründer des ersten Spitals in der Schweiz, fort.

Hier sind Leute, die helfen

Über 30 000 Patienten werden im Kantonsspital St.Gallen, zu dem auch die Spitäler Flawil und Rorschach gehören, von über 4000 Angestellten rund um die Uhr medizinisch betreut. 270’000 Pflegetage registrierte die Spitalregion im Jahr 2007. «Niemand kommt freiwillig ins Spital. Doch wir wissen, dass uns hier geholfen werden kann.» Dafür, so Bischof Markus Büchel, möchte er danken.

Er schloss damit nicht nur die Pflegenden, die Ärzte, den Hausdienst, das Putz- und Küchenpersonal ein, sondern vor allem auch jene Personen, die freiwillig Arbeit verrichten. Sie schieben seit Jahren Betten in die Kapelle und zurück ins Zimmer, hüten Kinder, helfen in der Bibliothek, pflegen die Blumen, besuchen Kranke oder sind als Laienseelsorger unterwegs.

IDEM, im Dienste eines Mitmenschen, nennt sich die Freiwilligenorganisation, die 1980 von zehn Personen gegründet wurde und heute über 200 Mitglieder zählt, wie die Leiterin des IDEM am Kantonsspital, Monika Rüegg Bless, erklärte.

Wissenschaft und menschliche Wärme
Diese Männer und Frauen ergänzten die übrigen Dienste an einem Spital, so Bischof Markus Büchel. «Sie sprechen mit den Patienten, geben ihnen das Gefühl des Verstandenwerdens und helfen über schwere Momente hinweg, wenn die Diagnose schlecht ist, uns die Vergänglichkeit einholt.» Sämtliche Dienstleistungen, die heute ein Spital seinen Patienten gewähren könne, von der medizinischen Wissenschaft bis hin zur menschlichen Wärme, hätten sich vor 1250 Jahren in einer Person, nämlich im Heiligen Otmar, gebündelt, so der Bischof. «Er war der Anwalt der Bedürftigen, hatte ein offenes Herz für die Armen und Kranken, schenkte Hoffnung und Zuversicht. Ihn zu ehren und in den Mittelpunkt zu rücken, ist an der Zeit.» Das vom Künstler Heinrich Stäuble geschaffene Bild, das im Chor der Kapelle aufgestellt wurde und den Heiligen Otmar – der übrigens Schutzpatron der Kapelle ist – darstellt, unterstrich diese Aussage.

«Die Hoffnung ist das Brot für den Hunger der Seele», sagte Bischof Markus Büchel. In diesem Sinne dankte er dem IDEM und wünschte den Patienten Mut und Kraft.

Aperitif zum Abschluss
Den Abschluss des Besuchs von Bischof Markus Büchel bildete ein Aperitif im Foyer. Hier waren Vertreter des IDEM und der Spitaldirektion zugegen sowie die reformierten wie die katholischen Spitalseelsorger. Alice Büchler, Sakristanin, meinte: «Der Besuch des Bischofs ist nicht nur eine Ehre und ein besonderer Anlass, sondern er hebt auch die Stellung des IDEM. Jeder macht hier gerne seinen Dienst und die Patienten sind sehr dankbar. Sie vertrauen uns.»

Für den Bischof selbst war der Besuch im Spital ebenfalls ein schönes Erlebnis: «Es freut und erstaunt mich immer wieder, dass nebst der Tätigkeit in der Pfarrei, sehr viel zusätzliches freiwilliges Engagement vorhanden ist, das aber kaum jemand sieht. Hier setzen unzählige Menschen für andere Zeit ein. Das ist Christsein.»

Die Diakonie im Zentrum
Der Heilige Otmar, erster Abt des Klosters St.Gallen, starb im Jahr 759, vor 1250 Jahren. Sein Lebenswerk war geprägt durch die Fürsorge für Arme und Kranke. Er baute in St.Gallen das erste Krankenhaus in der Schweiz. Im Gedenken an den Heiligen Otmar setzt Bischof Markus Büchel dieses Jahre einen besonderen Akzent auf die Diakonie, deshalb besucht er Heime, Kliniken und ein Gefängnis.

Die kommenden Jahre sind Notker dem Stammler (Literatur und Musik), Wiborada (Schwerpunkt Frauenfragen) und 2012 dem grossen Jubiläum «1400 Jahre Gallus» gewidmet. Gallus gab der Stadt und dem Kanton St.Gallen den Namen und er steht für den Ursprung der christlichen Gemeinde.

St.GallenSt.Gallen / 16.03.2009 - 09:38:57