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«Pamela», meine Super-Sau

Rom kann man vergessen. Die wahren Gladiatoren gibt es nur am «Saue-Renne» an der Olma. Ein Drama, wie meine Glückssau «Pamela» mich vor dem finanziellen Ruin rettete.

Wenn sich Herzraserei und Schmetterlingsgefühle im Sekundentakt abwechseln, dann hat es 16 Uhr an der Olma geschlagen. Denn dann ist es Zeit für das Schaulaufen der ultimativen Olma-Gladiatoren: «Willkomme am Saue-Renne.»

Die randvolle Arena scheint demnächst aus ihren Nähten zu platzen und mitten drin stehe ich. Meine Gedanken schwirren in jede Verrenkung meines Gedächtnisses, fahren gar Achterbahn, dass es mir davon speiübel wird. Meine Hand im Hosensack klammert sich an meine letzte 20 Franken Note, die mir für das Fest aller Feste noch zur Verfügung steht.

Soll ich oder soll ich nicht? Mein Verstand rät schwer von meinem Vorhaben ab, doch in mir macht sich im ganzen Körper das Zockergefühl breit, als hätte jemand die Schleusen des Bodensees geöffnet. Wenn ich jetzt 20 Franken auf «Pamela» setze, kann ich mir im besten Falle 20 Bratwürste, 15 Geisterfahrten, 25 Zuckerwatten oder einen Hasenstall leisten… Tatsachen, die mich durchaus überzeugen. Als hätte mich der Teufel geritten, stürme ich das Wettbüro kurz vor der Schliessung.

«Pamela» soll heute meine Glückssau, mis Goldschätzli, mein Ferrari, mein Winner-Typ sein. Wieso ich gleich auf diese Dame getippt habe, weiss ich nicht. Irgendwie hat mich ihr reizender Name überzeugt.

Da stehen sie, in den Startlöchern, ich kann kaum mehr klar denken. Können auch Schweine gedopt sein? Was ist, wenn «Pamela» vom Konkurrent in der Nebenbahn abgedrängt wird? Ist «Pamela» eine gute Gladiatorin? Die nächsten Sekunden entscheiden, ob ich den Rest der Olma jämmerlich Zuhause oder in Spendierlaune auf dem Jahrmarkt geniessen kann. Ich bin gespannt wie ein Bogen.

Der Startschuss fährt mir durch Mark und Bein. «Pamela» läuft, als entfliehe sie dem Schlachthof. Ihre Ohren wackeln, ihr Mantel hüpft im Lauftakt. Ich bin mir meiner Sache sicherer denn je, «Pamela» scheint meine Gebete erhört zu haben. Mit der feuchten Schnauze voran rennt meine Super-Sau als erste durchs Ziel.

«Pamela», ich danke dir für deine Ausdauer, deinen Siegeswillen, dein Kämpferherz und die gewonnene 100-Franken-Note.


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Appenzell InnerrhodenAppenzell Innerrhoden / 24.09.2007 - 14:58:00