Paul Wyser tritt der SVP bei

Appenzell. Paukenschlag in Innerrhoden: Der abtretende Säckelmeister und Ständeratskandidat Paul Wyser wird SVP-Mitglied.

Paul Wyser enthüllte seine Entscheidung an der Landsgemeinde-Versammlung der SVP am Donnerstag abend. Bis kurz vor dem Anlass hatten Gespräche zwischen ihm und der Parteiführung stattgefunden. Toni Brunner, St.Galler SVP-Nationalrat und Vizepräsident der SVP Schweiz, war für ein Referat im Rahmen der Versammlung nach Appenzell gekommen, doch stand bald fest, dass er wohl vor allem für die Gespräche angereist war.

Das Nachsehen hat die CVP. Wyser hatte bis vor kurzem mit einem Beitritt zur CVP geliebäugelt. Im Fall einer Wahl in den Ständerat braucht er eine Fraktion, um Einsitz in Kommissionen nehmen zu können. Der CVP-Vorstand hatte ihm in Aussicht gestellt, alle drei Ständeratskandidaten zu unterstützen; damit wäre Wyser einverstanden gewesen. Aber die Parteimitglieder haben am Dienstag abend beschlossen, für die Ständeratswahl einen Einervorschlag zu machen und sich für Ivo Bischofberger entschieden. Mit dem Entscheid, nur auf einen Kandidaten zu setzen, hat die CVP den abtretenden Finanzdirektor offensichtlich verprellt.

Paul Wyser machte in persönlichen Gesprächen keinen Hehl daraus, dass seine politische Heimat wohl am ehesten die FDP wäre. Die aber existiert in Innerrhoden nicht. Wirtschafts- und finanzpolitisch entspricht die SVP am ehesten dem Gedankengut des liberalen Wyser. In anderen Fragen habe er der Partei keine Linientreue versprochen.

Die SVP sprach ihrem Neu-Mitglied Paul Wyser offiziell die Unterstützung als Ständeratskandidaten aus. Bei der Wahl des Säckelmeisters unterstützt die Partei den Finanzberater Sepp Moser. Detail am Rande: Die streitbare Appenzellerin Sybille Neff, die jahrelang mit der Standeskommission im Streit lag und kürzlich den Innerrhoder Kulturpreis erhielt, ist an der Landsgemeinde-Versammlung ebenfalls der SVP beigetreten.

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