Siloxan-Filter für die ARA Freudenau

Wil/SG. In den beiden Gasmotoren, die in der ARA Freudenau zur Stromgewinnung aus Biogas eingesetzt werden, sorgen sogenannte Siloxane für Schäden.

In der Abwasserreinigungsanlage Freudenau Wil wird Biogas aus dem Klärschlamm mit zwei Gasmotoren in Strom umgewandelt. Im April 2009 mussten in einem Motor nach nur gerade der Hälfte der Lebenserwartung von normalerweise gut 20’000 Betriebsstunden beschädigte Zylinderköpfe ersetzt werden. Bei der Revision zeigte sich, dass die Beschädigung der Zylinderköpfe durch so genannte Siloxane im Faulgas erfolgte.

Siloxane finden sich nicht nur in der Chemischen-, der Textil- und der Lebensmittelindustrie, sondern insbesondere in Privathaushalten vor allem in der Kosmetik und den Waschmitteln. Wenn diese Siloxane mit den häuslichen Abwässern in die Kläranlage gelangen, verflüchtigen sie sich im Faulturm zusammen mit dem Biogas und gelangen so in die Gasmotoren, wo sie sich als weisse Quarzschicht an den Zylinderköpfen ablagern, was zu den besagten Schäden führt.

Ein Prüfbericht hat nun ergeben, dass der Siloxanwert in der ARA Freudenau Wil mehr als doppelt so hoch ist wie der empfohlene Höchstwert. Um das Biogas weiter für die Stromproduktion nutzen zu können, muss ein Filter eingebaut werden. Offerten gehen von Kosten von insgesamt 28’555 Franken für Filteranlage und notwendige Zusatzarbeiten aus.

Im Budget der Laufenden Rechnung 2009 und bei den Investitionen ist indes hierfür kein Kredit eingestellt. Um hohe Wartungskosten, aber auch Einbussen bei Leistung und Wirkungsgrad der Motoren und hohe Standzeiten infolge längerer Unterbrüche vermeiden zu können, ist dennoch umgehendes Handeln notwendig. Der Stadtrat kann dringliche und gebundene Ausgaben tätigen, wenn eine Verzögerung die Interessen der Gemeinde erheblich gefährdet oder schädigt. Aus den dargelegten Sicherheitsüberlegungen ist diese Voraussetzung erfüllt. Der Stadtrat hat deshalb den Auftrag über 28’555 Franken zum Einbau eines Siloxan-Filters vergeben.