Speicher soll Handy weniger benutzen

Speicher. Orange darf seine geplante Mobilfunkantenne in Speicher nicht bauen. Gemeindepräsident Breitenmoser ruft die Einwohner jetzt dazu auf, bewusster mit ihrem Handy umzugehen.

Gegen das Anlagegesuch der Firma Orange für eine Mobilfunkanlage auf dem Gebäude Hauptstrasse 22 ist massiver Widerstand aus der Bevölkerung entstanden. Viele befürchteten eine übermässige Strahlenbelastung, ausserdem argumentieren viele, dass doch bereits eine Anlage auf dem Swisscom-Gebäude im Flecken bestehe.

Grundeigentümer erteilte Orange Absage
Die Einwohner von Speicher waren mit ihrer Abneigung gegen die Pläne nicht alleine – auch die Gemeindebehörden zeigten sich wenig erfreut über das Gesuch einer zusätzlichen Natelantenne mitten im Dorf. Die Baubewilligungskommission hat denn auch – aus Gründen des Ortsbildschutzes – das Gesuch nicht bewilligt. In Gesprächen mit Thomas Lanker, dem der Grund gehört, auf dem die Antenne gebaut worden wäre, stellte sich ausserdem heraus, dass er bereit ist, den Mietvertrag mit der Firma Orange zu kündigen und sein notwendiges Einverständnis für ein gültiges Baugesuch zurückzuziehen.

Gemeindepräsident ruft zu bewussterem Umgang auf
Christian Breitenmoser, Gemeindepräsident von Speicher, gibt sich erleichert, dass der Bau der Natelantenne verhindert werden konnte, bevor es überhaupt zu einem langfristigen Einspracheverfahren gekommen wäre. Doch Breitenmoser weiss, dass Orange die neue Antenne natürlich nicht ohne Grund bauen wollte, sondern dass der Anbieter wohl eine gewisse Notwendigkeit gesehen haben muss. Deswegen wendet sich Breitenmoser direkt an die Einwohner «seiner» Gemeinde: «Brauchen Sie Ihr Handy weniger, überlegen Sie es sich gut, ob jedes ‹Föteli› wirklich in sekundenschnelle im Bekanntenkreis verbreitet werden muss und ob sie die Tagesschau tatsächlich im Stundentakt mit den aktuellsten News versorgen soll», spricht Breitenmoser den Einwohnern ins Gewissen. Er ist sicher: «Wenn es ohne geht, geht es auch ohne zusätzliche Antennen».