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St.Galler Arbeitsmarkt stark von der Rezession betroffen

SG. Der Beschäftigungsbarometer zeigt auf, dass die wirtschaftliche Rezession im St.Galler Arbeitsmarkt im Vergleich zur Gesamtschweiz bereits deutliche Spuren hinterlassen hat.

Dies ist in Zusammenhang zu sehen mit der im Kanton St.Gallen überdurchschnittlichen Vertretung derjenigen Industriebranchen, die bei den Exporten grosse Rückgänge aufweisen.

Dass der Kanton St.Gallen von der wirtschaftlichen Rezession überdurchschnittlich betroffen ist, zeigt ein Blick auf die Exporte des 1. Quartals 2009. Diese sind gegenüber dem Vorjahres-quartal um rund 20 Prozent zurückgegangen, von 2,93 auf 2,35 Milliarden Franken. Die Gesamtschweiz verzeichnet mit 12 Prozent einen deutlich geringeren Rückgang. Diese Differenz ist hauptsächlich auf die Entwicklung bei der Warengruppe Metalle, Maschinen und Fahrzeuge zurückzuführen. Zwar beträgt bei dieser der Rückgang sowohl im Kanton St.Gallen wie in der Gesamtschweiz rund 23 Prozent. Ihr Anteil an allen Exporten ist im Kanton St.Gallen jedoch wesentlich grösser (über 50 Prozent) als in der Gesamtschweiz (ein Drittel). Deshalb haben die Rückgänge in dieser Warengruppe bei der Gesamtbilanz der Exporte im Kanton St.Gallen ein stärkeres Gewicht.

Erstmals Rückgang
Der wirtschaftliche Einbruch hat im Kanton St.Gallen dem seit Ende 2005 zu beobachtenden Beschäftigungswachstum ein Ende gesetzt. Am Ende des 1. Quartals 2009 lag die Zahl der Arbeitsplätze im Kanton St.Gallen um 0,3 Prozent (-700) und bei den auf Vollzeitstellen umgerechneten Beschäftigungsverhältnissen (Vollzeitäquivalente) um 0,2 Prozent (-400) tiefer als im Vorjahr. Dies im Unterschied zur Gesamtschweiz und der Grossregion Ostschweiz (inkl. SG), wo noch leichte Beschäftigungszunahmen verzeichnet werden konnten.

Schneller unter Druck
Dass der Arbeitsmarkt im Kanton St.Gallen schneller unter Druck kam, zeigt auch der im schweizerischen Vergleich deutlich stärkere Anstieg der Zahl der bei den Regionalen Arbeits-vermittlungszentren (RAV) registrierten Arbeitslosen. Gegenüber dem Vorjahr betrug die Zunahme im Kanton St.Gallen 66 Prozent, mehr als doppelt soviel wie in der Gesamtschweiz (+30 Prozent). Überdurchschnittlich innerhalb des Kantons fällt die Zunahme in den Wahlkreisen Rheintal und Werdenberg aus, in denen sich die Anzahl der Arbeitslosen gut verdoppelt hat.

Der Druck auf den Arbeitsmarkt äussert sich auch im Ausmass, in welchem im Kanton St.Gallen von den Unternehmen Kurzarbeitsentschädigung in Anspruch genommen wird: Am Ende des 1. Quartals 2009 war dies für rund 5’200 Beschäftigte der Fall, das betrifft etwa jeden 45sten Arbeitsplatz; gesamtschweizerisch war «nur» jeder 96ste Arbeitsplatz betroffen.

Intrakantonal am ausgeprägtesten ist der Rückgriff auf Kurzarbeit im Rheintal, in welchem im Monat März rund jeder sechste Arbeitsplatz für Kurzarbeit angemeldet wurde (Daten zu den in den einzelnen Wahlkreisen effektiv in Anspruch genommenen Kurzarbeit stehen derzeit noch nicht zur Verfügung) und im Werdenberg, wo dies für jeden zehnten Arbeitsplatz der Fall war.

Beschäftigungsabbau bei den Männern
Im 1. Quartal 2009 ist bei den Männern im Vergleich zum Vorjahr per Saldo ein Rückgang des Beschäftigungsvolumens um 1,3 Prozent festzustellen. Im Gegensatz dazu erhöhte sich das Beschäftigungsvolumen der Frauen um 1,7 Prozent.

Entsprechend ist auch die Zunahme der Anzahl Arbeitslosen bei den Männern ausgeprägter (+80 Prozent) als bei den Frauen (+51 Prozent). Dies dürfte damit zusammenhängen, dass in den rezessionsbetroffenen Branchen der Männeranteil bei den Beschäftigten hoch ist.

Personalrekrutierung einfacher
Vor dem Hintergrund der dargestellten Beschäftigungslage ging der Anteil der Betriebe mit Schwierigkeiten Personal zu finden in allen Personalkategorien zurück.

Trend dürfte anhalten
Hinweise auf eine Fortsetzung des Beschäftigungsrückgangs in den nächsten Monaten zeigen sich bei den folgenden Kennzahlen: Der Indikator der Beschäftigungsaussichten ist weiter gesunken und der Index der offenen Stellen brach gegenüber dem Vorjahresquartal um 52 Prozent ein.

St.GallenSt.Gallen / 16.06.2009 - 11:31:39