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Trauer um Pionier des Zivilschutzes

Wasserauen. Mit Eduard-Karl «Edi» Harzenmoser-Kehl ist am 5. Februar ein Pionier des Innerrhoder Zivilschutzes verstorben.

Über 30 Jahre lang hat Edi Harzenmoser die Entwicklung des Zivilschutzes in der Ostschweiz miterlebt und in verschiedenen leitenden Funktionen auch mitgeprägt. 2002 trat er 60jährig als Vorsteher des Innerrhoder Zivilschutzamtes in den Ruhestand. Fünf Jahre noch waren ihm auf seinem Ferien- und Alterssitz Rässenaueli bei Wasserauen vergönnt. Sein geselliges Wesen und sein unerschöpfliches Repertoire an Witzen werden jenen, die ihn gekannt haben, unvergessen bleiben. Am 5. Februar 2008 erlag er nach bereits zahlreichen Operationen seinen gesundheitlichen Problemen.

Edi Harzenmoser wurde am 24. April 1942 als letztes von acht Kindern im Lerchenfeld in St. Gallen geboren. 1959 absolvierte er bei der Zwirnerei Wild in St. Gallen eine kaufmännische Lehre, die er mit Bravour abschloss. Anschliessend arbeitete er bis 1969 in der Werbebranche. In den Sechzigerjahren arbeitete der junge Berufsmann an seiner persönlichen, beruflichen und militärischen Karriere. In der Armee stieg er zum Fourier auf, wo ihm sein Organisationstalent und seine Kochkunst von statten kamen. Beruflich bildete er sich im Textil- und Werbebereich weiter. Im selben Zeitraum gründete er mit Ursula Kehl eine Familie, welcher eine Tochter entsprang.

Beginn in Wittenbach
1969 wechselte Eduard als «multifunktionaler» Mitarbeiter in die Gemeindeverwaltung von Wittenbach. Er wirkte in der Gemeindekrankenkasse, im Fürsorgesekretariat, er war Adjunkt des Gemeindeschreibers, Gemeindekassier und Zivilschutzstellenleiter. Zusammen mit dem Ortschef (heute: Zivilschutzkommandant) baute Edi die örtliche Zivilschutzorganisation auf. Damit begann seine berufliche Laufbahn im Zivilschutz. 1974 wechselte er nach Gossau, wo er als Zivilschutzstellenleiter und stellvertretender Ortschef amtete.

Seine nächste berufliche Herausforderung meisterte er zwischen 1986 und 1991 in St. Gallen als Adjunkt des städtischen Zivilschutzamtes. Bald darauf wurde der inzwischen bestandene Zivilschutz-Profi zum stellvertretenden Chef des Zivilschutzamtes der Stadt St. Gallen gewählt.

1989 konnte sich Edi zusammen mir seiner Familie einen lang ersehnten Traum erfüllen: Er mietete das Rässenaueli im innerrhodischen Wasserauen als Ferien- und Wochenend-Domizil, dem er bis zu seinem Tod treu geblieben ist. Seine Liebe zu Land und Leuten, zum Alpstein und zur regionalen Kultur wurde von vielen geschätzt. Mit seinem leutseligen Wesen und vor allem mit seinem Humor fand er schnell Zugang zu den Appenzellern.

1991 Wechsel nach Innerrhoden
1991 konnte er sein Wunsch-Amt als Ortschef in Appenzell Innerrhoden antreten. In dieser Aufgabe blühte er richtig auf. Zusammen mit den Verantwortlichen im Kanton Appenzell Ausserrhoden strukturierte er die neue Ausbildung der Schutzdienstpflichtigen und unterrichtete als Instruktor im Appenzellischen Zivilschutzzentrum in Teufen. Lange Jahre war er zudem Redaktor des Mitteilungsblattes des St. Gallisch-Appenzellischen Zivilschutzverbandes, wo er dank seiner Verdienste die Ehrenmitgliedschaft erhielt.

1998 wurde Edi Harzenmoser zum Vorsteher des kantonalen Amtes für Zivilschutz gewählt. Bei seinen Instruktorenkollegen, seinen Unterstellten und den Auszubildenden war Edi sehr beliebt. Seine humorvolle und schalkhafte Art und seine besondere Neigung, direkt auf die Leute zuzugehen, wurden sehr geschätzt. Mancher Instruktorentag endete erst in den späten Abendstunden in leutseliger Runde und mit Bauchmuskelkater am nächsten Morgen. Er war ein talentierter Witze-Erzähler mit einem schier unerschöpflichen Repertoire.

Gesundheitlich angeschlagen
Einige gesundheitlichen Störungen haben sich immer wieder bemerkbar gemacht und seinen Körper geschwächt. Edi hat jedoch nie gejammert und seine positive Lebenseinstellung beibehalten, obwohl er sich diversen schweren Operationen zu unterziehen hatte. Zum 60. Geburtstag trat er im April 2002 in den Ruhestand. Ab diesem Zeitpunkt bis zu seinem Tod widmete er sich ganz seiner Familie, den Enkelkindern und dem Alterssitz Rässenaueli.

Appenzell InnerrhodenAppenzell Innerrhoden / 13.02.2008 - 08:07:00