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Urnäsch ist Holzfeuerungs-Spitzenreiter

Urnäsch. Am 3. November fand die offizielle Einweihung der Heizzentrale des Wärmeverbunds Urnäsch AG im Beisein von Gästen statt.

Seit gut zwei Monaten ist die mit Holzschnitzeln befeuerte Heizzentrale des Wärmeverbunds Urnäsch AG in Betrieb. Bereits sind 40 Liegenschaften definitiv an das rund drei Kilometer lange Fernwärmenetz angeschlossen. Damit nimmt Urnäsch beim Einsatz von erneuerbarer Energie eine Spitzenstellung ein.

Freudentag für die Verantwortlichen beim Wärmeverbund Urnäsch AG am Samstag: Nach einer längeren Planungsphase und einer mehrmonatigen Bauzeit wurde die Heizzentrale im Beisein von Gästen offiziell eingeweiht. Die Bevölkerung erhielt mit einem «Tag der offenen Tür» gleichzeitig Gelegenheit, die Anlage zu besichtigen. Gemeindeförster Christian Schaerer und Forstamtsmitarbeiter Christian Frick erläuterten den Betrieb der Anlage und Heinrich Baumann, Zürchersmühle, demonstrierte eindrücklich, wie schnell mit maschineller Hilfe aus Holz aus hiesigen Wäldern Holzschnitzel für die Wärmerzeugung werden.

«Schritt in richtige Richtung»
Nach der Begrüssung der Gäste durch Hanspeter Walser, Verwaltungsratspräsident des Wärmeverbunds Urnäsch AG, gab Jakob Brunnschweiler, Ausserrhoder Landammann und Direktor des Departements Bau und Umwelt, seiner Freude über die jetzt in Urnäsch realisierte vorbildliche Nutzung erneuerbarer Energie zum Ausdruck: «Es ist ein Schritt in die richtige Richtung». Urnäsch verfüge damit über die grösste Anlage dieser Art im Kanton, sagte Jakob Brunnschweiler und wies darauf hin, dass das Fernwärmeprojekt im Rahmen des kantonalen Energieförderprogramms mit gegen 500’000 Franken unterstützt worden sei.

Gemeindepräsident Stefan Frischknecht erinnerte daran, dass in Urnäsch bereits beim Bau der Schulanlage Au in den Siebzigerjahren eine Holzschnitzelheizung ein Thema gewesen sei und auch 1997 habe man sich noch einmal mit der Nutzung erneuerbarer Energie befasst. Dass der Wärmeverbund jetzt habe realisiert werden können, sei erfreulich. Der Gemeindepräsident betonte, dass der Bau des Reka-Feriendorfes die Initialzündung zum Bau des Fernwärmenetzes samt Heizzentrale gegeben habe. Stefan Frischknecht dankte allen, die zum Gelingen beigetragen haben, vor allem Hanspeter Walser, dessen «inneres Feuer» mitentscheidend gewesen sei. Lobend erwähnte der Gemeindepräsident aber auch jene über 70 Liegenschaftsbesitzer, die mit ihrem Mitmachen den Bau der Anlage ermöglicht haben.

Drei Kilometer Fernwärmenetz
Das Fernwärmenetz ist rund drei Kilometer lang und verbindet die Heizzentrale im Unterdorf mit dem engeren Dorfkern. Rund 70 Liegenschaften sind am Netz angeschlossen, über 40 davon beziehen bereits jetzt Energie. Das in der Heizzentrale auf rund 80 Grad erwärmte Wasser fliesst in einem geschlossen Kreislauf durchs Leitungsnetz. In Wärmeübergabestationen in den Liegenschaften wird dem Wasser Wärme entzogen, die dann ganzjährig für die Warmwasseraufbereitung und zum Heizen genutzt wird. In der Heizzentrale stehen zwei Holzschnitzel-Heizkessel mit einer Leistung von 1600 beziehungsweise 600 Kilowatt, dazu kommt ein Ölheizkessel zur zusätzlichen Wärmeerzeugung bei Spitzenbelastungen. In der Schnitzelhalle können 1500 Kubikmeter Holzschnitzel gelagert werden. Die Beschickung der Öfen erfolgt vollautomatisch. Der jährliche Schnitzelbedarf wird auf rund 9000 Kubikmeter geschätzt. Davon stammen etwa 5000 Kubikmeter aus Urnäscher Wäldern, 2000 Kubikmeter aus nahen Sägereien und der Rest wird in der Umgebung zugekauft. Insgesamt hat die Wärmeverbund Urnäsch AG gegen sechs Millionen Franken investiert.

Appenzell AusserrhodenAppenzell Ausserrhoden / 04.11.2007 - 08:57:00