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«Wie weiter mit dem Wartensee?»

Gossau/SG. Das Kirchenparlament der Evangelisch-reformierten Kirche entscheidet an der Synode vom kommenden Montag über die Zukunft von Schloss Wartensee.

Die Evangelisch-reformierte Kirche will sich auf ihren zentralen Auftrag als einer Kirche „nahe bei Gott – nahe bei den Menschen“ konzentrieren. Nicht dazu gehört gemäss Leitzielen der St.Galler Kirche der Betrieb des Tagungs- und Begegnungszentrums Schloss Wartensee. Daher stellt der Kirchenrat der Synode am kommenden Montag in Gossau den Antrag, den Wartensee zu verkaufen.

Kompetenz an Kirchenrat
Die St.Galler Kirche ist seit 1985 Besitzerin des hoch über dem Bodensee gelegenen Schlosses. Grund für den Kauf waren finanzielle Engpässe des Vereins Wartensee, dem damaligen Träger des Schlosses. Der Verein hatte das Schloss während knapp drei Jahrzehnten als Heimstätte geführt. Doch die kirchliche Heimstättenbewegung der Nachkriegszeit habe spätestens in den 90iger Jahren ihren Zenit überschritten, schreibt der Kirchenrat in seiner Vorlage. In der Folge wurde es immer schwieriger, dem Schloss ein wirksames kirchliches Profil zu verleihen.

Dies zeigt sich etwa an den Belegungszahlen. Nur noch knapp ein Fünftel der Gäste auf Schloss Wartensee sind Kirchgemeinden oder kirchliche Gruppen. Entsprechend gehöre es nicht mehr zum zentralen Auftrag der Kantonalkirche, ein Begegnungs- und Tagungszentrum zu führen, schreibt der Kirchenrat.

Da Verkaufsverhandlungen in aller Öffentlichkeit oftmals schlecht gedeihen, möchte der Kirchenrat vom Kirchenparlament nun den Auftrag und die Kompetenz erhalten, den Wartensee bis 2015 zu einem „dem Marktwert und der Käuferschaft angemessenen Preis zu verkaufen“. Im Sinne einer Rückversicherung werde der Kirchenrat zudem vor einem definitiven Verkaufsentscheid die Geschäftsprüfungskommission (GPK) konsultieren. Und über die Verwendung des Verkaufserlöses soll dann wieder die Synode entscheiden.
Bis es aber soweit sei, soll das Schloss bezüglich Infrastruktur und Gästequalität auf dem gegenwärtig hohen Niveau gehalten und gepflegt werden, betont der Kirchenrat.

Rechnung schliesst positiv
Zweites Haupttraktandum der Synode vom kommenden Montag ist die Rechnung 2008 der St.Galler Kantonalkirche. Diese schliesst bei einem Gesamtaufwand von knapp 23 Millionen mit einem Überschuss von rund 192 000 Franken ab. Die Erträge aus der Zentralsteuer von 3,1 Steuerprozenten fielen mit 7,5 Millionen um 350 000 Franken höher aus als budgetiert. Noch sei der befürchtete Rückgang ausgeblieben, schreibt der Kirchenrat in seinem Kommentar zur Rechnung.

Mit rund 10 Millionen Franken wurde im vergangenen Jahr der Kirchen-Haushalt aus den kantonalen Erträgen für den Finanzausgleich gespiesen. Dieses Geld kommt mehrheitlich den finanzschwachen Gemeinden zugute.

Weitere Traktanden der Sommersynode sind der Amtsbericht 2008, die zweite Lesung der Vorlage zur Förderung von Kirchgemeindefusionen, Wahlen in die GPK sowie in die Kommission zur Vorbereitung der Aussprachesynode.

Die Synode ist öffentlich. Sie beginnt am kommenden Montag, 29. Juni, um 9.40 Uhr mit einem Gottesdienst in der Evangelischen Kirche Gossau. Die Verhandlungen finden ab 10.55 Uhr im Kirchgemeindesaal Haldenbüel statt.

St.GallenSt.Gallen / 24.06.2009 - 08:43:14