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WWF verlangt Renaturierungsfonds

SG/AI/AR. Der WWF St.Gallen-Appenzell begrüsst die Revision des kantonalen Wasserbaugesetzes und verlangt Renaturierungsfonds.

Der WWF begrüsst das neue kantonale Wasserbaugesetz und erhofft sich davon eine rasche und umfassende Aufwertung der stark beeinträchtigten St. Galler Fliessgewässer. Leider hat es der Kanton jedoch verpasst, die kontinuierliche Finanzierung der vorgeschlagenen Wasserbauprogramme verbindlich festzulegen. Der WWF fordert einen kantonalen Renaturierungsfonds, wie dies auch andere Kantone haben.

Positiv am neuen Gesetz wertet er die Umsetzung der neuen Prioritätenordnung in der Wasserbaupolitik: Um Menschen, Tiere und erhebliche Sachwerte vor den Gefahren des Wassers zu schützen, wird in erster Priorität auf den Gewässerunterhalt, in zweiter auf die Raumplanung und erst in dritter Priorität auf die Verbauungen gesetzt. Der Kanton und die Gemeinden sollen gemäss der neuen Vorlage an vielen Gewässern die Wasserbau- und Unterhaltspflicht übernehmen. Dadurch steigen zwar die Kosten für die Allgemeinheit bedeutend, für die Finanzierung der dringend notwendigen Renaturierungen ist aber noch kein Franken sicher gesprochen.

Oft fehlt das Geld
Nach Meinung des WWFs liegt hier der grosse Mangel an der neuen Vorlage: Für die Renaturierung von Gewässern besteht keine eigentliche Pflicht und es gibt keine gesicherte Finanzierung. Diese sollte jedoch ins Gesetz aufgenommen werden. Der WWF schlägt deshalb die Schaffung eines Renaturierungsfonds vor. Das Geld dazu soll aus Sondernutzungsentschädigungen wie beispielsweise Wasserzinsen, Hafengebühren oder Kiesabbaugebühren kommen. Damit könnte die grosse Aufgabe, unsere in den letzten hundert Jahren stark verbauten Gewässer wieder zu lebendigen Lebensräumen zu machen, endlich effizient an die Hand genommen werden. Unzählige St. Galler Fliessgewässer sind in einem schlechten Zustand und können ihre natürliche Funktion als Lebensräume nicht erfüllen.

Lokales Gewerbe profitiert
Der Kanton Bern kennt den Revitalisierungsfonds seit über zehn Jahren. Er ist in der ganzen Bevölkerung breit abgestützt und heute nicht mehr wegzudenken. 10 Prozent der kantonalen Wasserzinsen werden pro Jahr in diesen Fonds gespiesen. Damit haben die Berner seit 1997 23 Millionen Franken investiert und 400 Einzelprojekte realisiert. Eine ganze Serie von beispielhaften Revitalisierungen wurde in der Landschaft realisiert. Davon profitiert in erster Linie die ansässige Bevölkerung, die lokale Wirtschaft in den ländlichen Regionen und die Natur. Der Fonds löste einen viermal so hohen Zufluss von Mitteln des Bundes und von Dritten aus, die ohne dieses Restfinanzierungsinstrument kaum geflossen wären. Konkret wurden in den letzten zehn Jahren mit 23 Millionen Fondsgeldern über 100 Millionen investiert. Das brachte Bauaufträge in die Regionen und Arbeit in der eher auftragsschwächeren Winterzeit.

Mehrwert für Natur und Bevölkerung
Natürliche Flüsse und Bäche sind als Erlebnisraum für Erholungssuchende sehr attraktiv. Ein Ort zum Spazieren und Radfahren, Baden und Plantschen, Fischen, Beobachten und Geniessen. Am Wasser lässt sich Lebensenergie auftanken oder eine vielfältige Begegnung mit der Natur erleben. Das bringt einen Mehrwert für die Tourismusbranche und schafft Arbeitsplätze. Auen sind seltene und spannende Naturgebiete. Sie gehören zu den artenreichsten Lebensräumen in der Schweiz. Intakte Auen benötigen eine natürliche Überflutungsdynamik. Gleichzeitig sind sie auch Auffangbecken bei Hochwasserereignissen. Biber, Flussuferläufer, Bachforelle – alles Arten, die auf diesen Lebensraum angewiesen sind – wären dankbar, wenn es davon wieder mehr gäbe. WWF St. Gallen

Appenzell InnerrhodenAppenzell Innerrhoden / 07.12.2007 - 16:05:00