Zukunft von Abraxas nach dem Ausstieg des Kt. Zürich

St. Gallen. Der SP Kantonsrat Peter Hartmann hat in der heutigen Debatte im Kantonsrat zur Interpellationsantwort der Regierung Stellung genommen. Die Lage ist nach dem Ausstieg des Kantons Zürich weiterhin sehr unklar.

Er bedauert, dass die Regierung kein Insourcing der Informatikleistungen in Betracht zieht.

Seit dem Start von Abraxas vor bald 10 Jahren gerät das Unternehmen der Kantone St.Gallen und Zürich in schöner Regelmässigkeit in die Schlagzeilen. Gerade vor einem Jahr kam es zum letzten Eklat: Der Kanton Zürich stieg aus Abraxas aus. Damit stellt sich die Frage, wer die Zürcher Anteile am Aktienkapital übernimmt. Es herrscht anscheinend Unsicherheit auf allen Ebenen.

Die Aussage der Regierung, dass aus Gründen der Versorgungssicherheit sowie zur besseren Abstützung der eigenen Informatikstrategie eine Beteiligung an einer eigenen Leistungserbringerin sinnvoll ist, kann unterstützt werden. Angesichts der aktuellen Situation aber stellt sich die Frage, ob innert nützlicher Frist eine Kooperation mit anderen Kantonen eingegangen werden kann. Dies hängt ja unter anderem auch vom Verhalten des Kantons Zürich ab: Gibt er seinen Aktienanteil an einen oder mehrere Kantone weiter oder verscherbelt er seinen durchaus für Private interessanten Anteil dem Meistbietenden. Bei der Gründung von Abraxas haben sich die beiden Partner leider kein gegenseitiges Vorkaufsrecht eingeräumt. Angesichts der Situation ist es bedauerlich, dass sich die Regierung nicht ernsthaft mit dem Insourcing der Informatikleistungen auseinandersetzen will.

Entscheidend für die Qualität der Dienstleistung sind die Mitarbeitenden und nicht die Rechtsform oder der Willen der beteiligten Kantone! Die Unsicherheit der Situation könnte (oder hat bereits) in verschiedenen Bereichen Abgänge provozieren und die Qualität der Dienstleistungen gefährden. Die Regierung ist in der Verantwortung, die Klärung der Besitzverhältnisse und der zukünftigen Ausrichtung rasch anzugehen.